Reisevorbereitung Mongolei: 9 Dinge, die Du wissen musst

Reisevorbereitung Mongolei: 9 Dinge, die Du wissen musst

Im letzten Jahr ging ein großer Traum von mir in Erfüllung: Ein einwöchiger Roadtrip durch die mongolische Wüste Gobi im Zuge meiner fünfwöchigen Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Die unendlich weite Landschaft, die einzigartige Kultur und das einfache Leben der Nomadenfamilien einmal mit eigenen Augen zu sehen und mitzuerleben war unbeschreiblich. Bevor Du jetzt aber Deinen Trip planst solltest Du einige Dinge beachten:

 

Keine Sonntagsfahrt

Ein Roadtrip durch die Mongolei ist alles andere als eine Sonntagsfahrt. Echte, geteerte Straßen gibt es nur im Umkreis der Hauptstadt Ulan Bataar und selbst dort nicht durchgehend. Der Rest des Landes ist von dem was wir bestenfalls als schlechte Feldwege mit monströsen Schlaglöchern bezeichnen würden durchzogen. In der Wüste nicht mal das. Glücklicherweise hatten wir einen Fahrer, der den „Weg“ (welcher für uns nicht als solcher erkennbar war) in- und auswendig zu kennen schien. Anschnallgurte sind ebenso weit zu suchen wie ebene Straßen. Wer also einen Roadtrip durch die Mongolei machen will sollte sich auf heftiges Geholper und Gehüpfe gefasst machen. Und das über Stunden. Ein Abenteuer!

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Die abenteuerlichen Straßenverhältnisse

Sanitäre Einrichtungen

Um es gleich einmal vorneweg zu nehmen: Während unserer Reise in der Mongolei haben wir nicht einmal geduscht. Eine Woche ohne Dusche. Eine tägliche Katzenwäsche plus 1x Ganzkörperwäsche mit Haare waschen mussten genügen. Warum? Dort, wo wir übernachtet haben gab es schlichtweg keine Möglichkeit dazu. Statt Dusche gab es die Möglichkeit einer Katzenwäsche am Wassertank oder der Viehtränke und statt schickem Sitzklo ein von nur 3 Seiten blickgeschütztes Plumpsklo in der Wildnis. Sicher gibt es auch sogenannte Touristencamps, die sehr wohl über Duschen und Toiletten verfügen. Aber wir wollten es gerne so authentisch wie möglich haben. Würde ich es nochmal machen? Sicher!

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Das stille Örtchen
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Viehtränke, die als Waschstelle herhalten muss

Tiere

Die Mongolei ist beinahe menschenleer. Doch dort wo Menschen sind, sind auch immer Tiere. Denn in der kargen Landschaft ist die Tierhaltung und –zucht die einzige Überlebensquelle. Reich ist hier, wer viele Tiere besitzt. Wer bei einer mongolischen Familie übernachtet, nimmt somit auch in Kauf in Kontakt mit der Natur und eben auch Tieren zu kommen. Die Jurtenzelte sind mit einem Loch in der Decke versehen durch das Insekten ungehindert rein- und rausfliegen können. Besonders interessant ist es für sie natürlich, wenn man nachts mit Licht in der Jurte zugange ist. Darüber hinaus hört und riecht man die von der Familie gehaltenen Tiere durchgängig, die Jurte ist schließlich nur ein Zelt. Immer wieder belustigend war es wenn beim Essen plötzlich eine neugierige Ziege im Jurteneingang stand. Fazit: Eine Abneigung gegen Tiere sollte nicht vorhanden sein.

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Links: So sieht es aus, wenn ein Kamel gemolken wird. Rechts: Tierischer Besuch

Fleisch, Fleisch, Fleisch und Milchprodukte

Wie bereits erwähnt sichern die von der Mongolenfamilie gehaltenen Tiere deren Überleben. Typischerweise gehören zu diesen Tieren Pferde, Kühe, Kamele, Schafe, Ziegen und Yaks. Nicht weiter verwunderlich also, dass alles was das Tier zu geben hat sorgfältig verarbeitet wird. Die Mongolen sind dabei sehr innovativ: So wurde uns stolz der selbstgemachte Pferdemilch-Wodka präsentiert. Für Europäer sehr gewöhnungsbedürftig sind Aaruul (getrockneter Quark) oder auch Airag (vergorene Stutenmilch), die als Zeichen der Gastfreundschaft zur Begrüßung gereicht werden (Achtung, eine leere Schale wird sofort wieder aufgefüllt). Gegessen wird eigentlich immer warm, immer mit Fleisch, meistens begleitet von Pasta oder Reis. Manchmal auch als eine Art Nudelsuppe, als gefüllte Teigtasche und mit etwas Glück auch mit einem Kleks Gemüse. Gemüse und gar Obst sind seltene Bestandteile der mongolischen Küche, da dies importiert werden muss. Zum Essen wird immer heißer Tee gereicht, traditionellerweise Süütei Tsai, gesalzener Milchtee, aber auf Touri-Touren auch mal Schwarztee. Ich empfehle jedem Vegetarier sich gründlich auf eine Reise vorzubereiten und für sein Essen im Voraus zu sorgen. Wer die gebotenen Mahlzeiten mitessen will, sollte zur Sicherheit verdauungsfördernde Medikamente mitnehmen, mehre warme Mahlzeiten am Tag bei Temperaturen von 35 Grad im Sommer steckt man nicht ohne Weiteres weg.

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Aaruul, getrockneter Quark
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Mit Fleisch gefüllte Teigtaschen mit Reis und Gemüse aus dem Glas

Große Menschen sehen schlecht aus

Wer schon ein paar Mal in Asien war, den wird es wahrscheinlich wenig überraschen: Wer groß ist, hat in Asien eher schlechte Karten gezogen. So auch in der Mongolei. Nicht nur sind die Eingänge der Jurtenzelte sehr niedrig, die darin aufgestellten Betten sind verdammt kurz. Selbst ich mit meinen 1,78 m konnte mich nicht komplett ausstrecken, mein 1,95 m großer Freund hingegen sah sich ein paar Mal gezwungen auf dem Boden zu nächtigen weil er in die Mini-Betten beim besten Willen nicht passte. Wer groß ist sollte also um auf Nummer sicher zu gehen eine Isomatte mitbringen.

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Große Menschen haben in der Mongolei des Öfteren ein Problem

Gastgeschenke gern gesehen

Wer wie wir den Kontakt zu Einheimischen sucht ist gut beraten, ein paar Gastgeschenke mitzubringen. Bei Kindern immer beliebt sind Stifte, kleine Spielsachen, Süßigkeiten – eben Dinge, die sie so nicht alltäglich bekommen. Auch Kinderkleidung und z.B. Strickmützen sind immer gerne gesehen. Eine Gruppe Australierinnen, die wir trafen hatten die tollste Initiative ever gestartet: Sie hatten vor ihrer Reise ihren gesamten Tennisclub dutzende Mützen stricken lassen, die sie an die Kinder verteilten.

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Jede Art von Gastgeschenken wird gerne gesehen

Zu Gast bei einer Nomadenfamilie

Kontakt zur Außenwelt

Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft sich gleich bei Ankunft eine mongolische Prepaid-Simcard. Aber auch dann ist der Kontakt zur Außenwelt nicht immer gesichert. In manchen Teilen der Wüste Gobi ist nun mal kein Empfang. Trägt aber ungemein zur Entspannung bei.

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An Orten wie diesen hat man oftmals keine Verbindung zur Außenwelt

Temperaturschwankungen

In der Wüste steigen die Temperaturen im Sommer tagsüber gerne mal auf 40 Grad, können aber in der Nacht auf bis zu -5 Grad fallen. Im Winter herrschen gar Temperaturen bis zu -30 Grad. Warm anziehen ist also angesagt!

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An heißen Tagen kommt jede Abkühlung recht

 Das Land wird Dich umhauen

Trotz allen Einbußen zum Leben, das wir gewöhnt sind würde ich aus einem Grund immer und immer wieder in die Mongolei fahren: Die Landschaften sind so unterschiedlich und haut einen manchmal schlichtweg aus den Socken. Dazu kommen noch die super-gastfreundlichen Mongolen, die einen mit offenen Armen begrüßen und eine interessante, bewegte Geschichte, die es zu entdecken gilt.

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Atemberaubende Aussichten
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Ehemaliges Kloster

 

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Warst Du schon einmal in der Mongolei? Hast Du noch etwas zuzufügen? Ab in die Kommentare damit!

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12 Antworten zu “Reisevorbereitung Mongolei: 9 Dinge, die Du wissen musst”

  1. […] Begegnungen mit Einheimischen und Touristen, Kopfschmerz-erregende Wodka-Abende, unser einwöchiger Roadtrip ohne Dusche durch die wunderbare Natur der mongolischen Wüste Gobi, die Erkenntnis mit welch einfachen Mitteln […]

  2. Wow! Sehr cooler Bericht über eine wie mir scheint sehr coole Tour! Witzig, dass Ihr auch eure Rucksäcke als Souveniersammlung für Länderaufnäher nutzt… unsere sehen so ähnlich aus ;-) LG und ganz ganz viel Spaß in Marokko!!! Wir sind schon gespannt auf deinen Bericht!

    • Kerstin sagt:

      Hey ihr 3!
      Dankeschön für Euren lieben Kommentar! Die Mongolei ist wirklich richtig toll, kann ich jedem nur empfehlen. Statt Massentourismus gibt es da noch Natur pur. Haha ja, statt tonnenweise Souvenirs zu kaufen gehen wir in jedem Land auf Aufnäher-Jagd. Witzig, dass ihr das auch macht! :) Morgen geht unsere Trekkingtour endlich los. Bin schon sehr gespannt! Was macht Ihr dieses schöne lange Wochenende? Vlg und bis bald aus Marrakesch, Kerstin

  3. Nina sagt:

    Hej Kerstin,
    dein Bericht und deine Reise hört sich wirklich gut an! Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß wie die Bilder aussehen :-) Sag mal, wie genau sah denn eure Packliste für die Mongolei aus?
    Beste Grüße

    • Kerstin sagt:

      Liebe Nina!
      Dankeschön für Deinen Kommentar! Ja, wir hatten eine wunderbare Zeit in der Mongolei. Die Packliste ist derzeit in Arbeit. Folgt demnächst auf dem Blog. Planst Du bald dorthin zu reisen?
      Viele Grüße,
      Kerstin

      • Nina sagt:

        Hej Kerstin,
        ja, in zwei Wochen geht es los und ich bin schon etwas aufgeregt. Ich freue mich auf Deinen Beitrag, dann ist man selbst nicht immer so planlos :-P Für jeden Tipp habe ich gerne ein offenes Ohr (oder Auge). Viel Erfolg und Grüße,
        Nina

        • Kerstin sagt:

          Hallo Nina!
          Oh wow, da bin ich echt neidisch! Würde sofort wieder in die Mongolei fahren!
          Wo genau geht es denn hin in der Mongolei? Und für wie lange?
          Meine Packliste werde ich übers Wochenende fertigstellen. Das dürfte ja noch rechtzeitig vor deiner Abreise sein, oder?
          Liebe Grüße,
          Kerstin

  4. […] in meinem Blogbeitrag zur Reisevorbereitung in die Mongolei angesprochen, besteht die mongolische Küche hauptsächlich aus tierischen Produkten., also Fleisch […]

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