Glamping in Holland

Glamping in Holland: Skandinavien-Feeling & Aktivitäten im Achterhoek

Frei nach dem Motto: “Wenn wir nicht nach Skandinavien können, dann muss Skandinavien eben zu uns kommen” hatte Aktiv-Reiseveranstalterin Manon im Coronajahr 2020 die zündende Idee zu Oetdoor. Glamping in Holland, bei dem skandinavische Outdoorliebe, Design und Lebensgefühl auf die naturreiche, abwechslungsreiche Region Achterhoek treff Diese befindet sich unmittelbar an der deutschen Grenze. 

Der Name Oetdoor setzt sich dabei aus “Outdoor” und “oet”, was im Achterhoeker Dialekt so etwas wie “raus” bedeutet, zusammen. Und genau das ist hier Programm. Einfach mal rauskommen und komplett abschalten in der Natur mit Glamping, Outdoor-Aktivitäten und guten Gesprächen am Lagerfeuer.

Glamping in Holland - Oetdoor
Frühstück in der Sonne bei meinem ersten Oetdoor-Aufenthalt 2021

Oetdoor – einfach mal raus! 

Nach einem erfolgreichen Probelauf mit Freunden im vergangenen Jahr hat Manon 2021 in Rekordzeit eine wunderbare Oase geschaffen, die Skandinavien-Feeling aufkommen lässt. Das Camp befindet sich mitten im Grünen und nur wenige Schritte von einem Badesee entfernt.

Es besteht aus mehreren Sami-Feldern, auf dem Gäste mit eigener Ausrüstung ihr Zelt aufschlagen oder ihren Camper parken können, einem Event-Bereich mit einer großen skandinavischen Grillhütte, und dem Glampingbereich, in welchem sich neben schwedenroten Holzhäusern auch Glockenzelte und Tiny Houses befinden. Alle Glampingunterkünfte bestechen durch ihre urgemütliche, skandinavische Einrichtung und die Feuerstellen, die sich jeweils mehrere Unterkünfte miteinander teilen und auf denen gekocht werden kann. Das Kochen über dem Feuer und lange Abende am Lagerfeuer gehört für Manon nämlich zum Skandinavien-Feeling unbedingt dazu! Recht hat sie!

Glamping in Holland - Oetdoor
Glamping in Holland mit einem skandinavischen Touch – das erwartet Dich bei Oetdoor

Darüber hinaus gibt es Sanitäranlagen, einen gemütlichen Gemeinschaftsraum, ein Wildnis Spa (Sauna und einem selbst beheizbaren Hot Tub) und eine schwedenrot gestrichene Gemeinschaftsküche mit Gaskochern, Kühlschrank, Küchenutensilien und speziellen Pfannen für’s Kochen über dem Feuer. Vor der Gemeinschaftsküche ist ein Spielplatz für die jüngsten Gästen mit Trampolin, Klettergerüst, Sandkasten und jede Menge Fahrzeugen angelegt. Unweit der Rezeption stehen Mountainbikes, Citybikes, Kanus und SUP-Boards bereit, die kostenlos reserviert und genutzt werden können.

Was mich wirklich beeindruckt, ist die unglaubliche Liebe zum Detail, die Manon bei der Errichtung de Camps an den Tag legt. Angefangen bei der Einrichtung der Unterkünfte mit handverlesenen, ortsansässigen skandinavischen Marken, über skandinavisch inspirierte Events wie beispielsweise eine schwedische Fika (Kaffeepause) bis hin zum Buch mit erprobten Lagerfeuer-Rezepten ist alles perfekt durchdacht.

Oetdoor - Glamping in den Niederlanden
Die Gemeinschaftsküche liegt direkt neben dem Spielplatz

TIPPS FÜR DEIN GLAMPING-ABENTEUER |



  • Oetdoor befindet sich im Osten der Niederlande in der Nähe von Borculo, circa 18 km von der deutschen Grenze entfernt. Manon spricht und schreibt übrigens auch deutsch, eine Anfrage darf daher auch auf deutsch sein.

  • Das Camp besteht im Sommer aus Tipizelten, roten Holzhäuschen „Stuga’s“ und Tiny Houses „Boshuisjes“. Im Winter gibt es anstatt der Tipizelte Glampingzelten. Die Mindestbelegung ist 2 Nächte. Alle Unterkünfte sind komplett ausgestattet mit bequemen, bezogenen Betten, Geschirr, Wasserkocher, Kaffee & Tee, Wärmflasche, Strom und einem kleinen Holzofen/ Heizmöglichkeit in den Wintermonaten. 

  • Zudem gibt es für Gäste mit eigenem Zelt bzw. Camper verschiedene Stellplätze.

  • Die Nutzung von Kochgeschirr, Kanus, SUP-Boards und Fahrrädern ist gratis (letzteres nach Reservierung vor Ort). Fließendes Wasser, Toiletten und Duschen gibt es im Sanitärgebäude, zu dem gibt es mehrere Gaskochflächen und einen Kühlschrank in der Gemeinschaftsküche.

  • Das Wildnis-Spa (Sauna und/ oder Hot Tub) sowie das Frühstück kann für einen Aufpreis hinzugebucht werden. Zudem werden regelmäßig Workshops wie z.B. Waldbaden, Kochen über dem Feuer, Waffelessen etc. angeboten.

 

Das Oetdoor Camp im Test 2023

In 2 Jahren kann eine Menge passieren. Keine weiß das besser als Manon. 2021 startete sie mit ihrem Coronaprojekt Oetdoor durch und das mit so großem Erfolg, dass sie bereits im folgenden Jahr einen kompletten Campingplatz kaufte. An ihrem neuen Standort direkt neben einem See hat sie jede Menge Platz und Freiraum, Oetdoor ganz nach ihren Wünschen auszubauen.

Bereits nach meinem ersten Besuch im März 2021 war ich komplett hin und weg von Oetdoor und seinem einzigartigen Konzept. Denn Oetdoor entscheidet sich auch an seiner neuen Location von anderen Campingplätzen darin, dass hier die Liebe zum Draußensein zelebriert wird, dass – sehr skandinavisch – Kanus, Fahrräder, SUP-Boards gratis für alle Gäste zur Verfügung stehen. Und natürlich, dass man nicht nur Lagerfeuer entfachen, sondern auch noch mit den zur Verfügung gestellten Pfannen und Töpfen über dem Feuer kochen kann.

Daher war für mich klar, dass ich Oetdoor an seiner neuen Location unbedingt noch einen Besuch abstatten musste. Im Februar 2023 ist es endlich soweit.

Leider ist mir das Wetter bei meinem zweiten Besuch weniger hold als bei meinem ersten Aufenthalt, als ich frühsommerliche Temperaturen und Sonne satt erleben durfte. Stattdessen zeigt sich bei meinem heutigen Besuch der Himmel wolkenverhangen und grau. Nichtsdestotrotz fühle ich mich bereits in der Auffahrt nach Skandinavien versetzt, denn ich werde von einem typisch skandinavischen “Vorsicht Elch!”-Schild und roten Schwedenhäuschen empfangen.

Oetdoor - Glamping in den Niederlanden

Zu Fuß mache ich mich vom Parkplatz auf zur Rezeption, in der ich freundlich willkommen geheißen werde (Manon hat inzwischen ein ganzes Team unter sich) und den Schlüssel zu “meinem” Tiny House (“Boshuisje”) in Empfang nehme. Wie bereits vor 2 Jahren die Glampingzelte, so ist auch das Tiny House sehr stimmig und mit einer unglaublichen Liebe zum Detail eingerichtet. Das Doppelbett ist mit dicker Veloursbettwäsche mit Elchmuster bezogen, darüber liegt eine skandinavische Wolldecke, daneben Wärmflaschen und weitere Decken. In der Steckdose steckt eine Mini-Heizung. Trotz winterlichen Temperaturen werde ich hier garantiert nicht frieren, soviel ist klar. Der Rest meines Häuschens besteht aus 2 Stühlen und der mir bereits von meinem letzten Besuch bekannten Kombi aus Tischwürfel mit Aufbewahrungsmöglichkeit, in dem sich nicht nur Geschirr, sondern auch ein Wasserkanister, Wasserkocher mit Tee und Kaffee etc. befinden. Vor meinem Tiny House befindet sich ein Picknicktisch und eine Feuerstelle, die ich mir mit 3 anderen Tiny Houses teile.

Oetdoor - Glamping in den Niederlanden
Glamping in Holland mit Kuschelfaktor: Die Tiny Houses „Boshuisjes“

Entzückt von meinem kleinen Häuschen, drehe ich als nächstes eine Runde über das Gelände. In der neuen Location von Oetdoor gibt es neben “normalen” Stellplätzen nicht nur Platz für die altbewährten Glampingzelte, sondern auch für 4 schwedenrote Holzhäuser (“Stuga”), vier der von mir bewohnten zeltförmige Tiny Houses (“Boshuisje”), eine Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum, das Wildnis Spa mit Sauna und Hot Tub und einen Eventbereich mit Grillhütte. Über den Winter steht zudem der Hostelbus “La Karavana” auf dem Gelände und dient als besondere Gruppenunterkunft. Zum See sind es nur wenige Schritte, ein paar hundert Meter weiter befindet sich ein richtiger Badestrand. Durch den großen Spielplatz, die vielen Spielgeräte und Gemeinschaftsspiele im Gemeinschaftsraum ist Oetdoor auch für Familien ein wunderbares Reiseziel.

Oetdoor - Glamping in den Niederlanden
Der Eventbereich verfügt über eine geräumige Grillhütte, eine Feuerstelle und einen großen Außenbereich
Oetdoor - Glamping in den Niederlanden
Abendstunden beim Oetdoor Glamping in Holland

Da ich bei meinem Streifzug übers Gelände etwas zu enthusiastisch fotografiert habe, dämmert es bereits, als ich zu meinem Tiny House zurückkehre. Zum Glück haben meine Nachbarn bereits ein Lagerfeuer entfacht und so kann ich mich ins “gemachte Nest” setzen und wenig später meine im Feuer gekochte Chili sin Carne im Schein des Feuers verspeisen. Wie bei meinem letzten Besuch wirkt das gemeinsame rund um das Feuer hocken verbindend und ich sitze bis der Regen unserem Zusammensein ein jähes Ende bereitet quatschend und Marshmallow grillend mit meinen Nachbarn zusammen. Anschließend schlüpfe ich in mein gemütliches Häuschen, wo ich mir mit einem guten Buch einen gemütlichen Abend mache.

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Oetdoor – beim Skandinavien Glamping in Holland wird stilecht über dem Feuer gekocht

Oetdoor - Glamping in den Niederlanden

Am nächsten Tag werde ich vom Prasseln des Regens auf das Dach meines Tiny Houses geweckt. Mit einer Tasse heißem Tee und meinem Buch schlüpfe ich noch einmal unter die wunderbar warme Bettdecke und starte entspannt in den Morgen. Um 9 Uhr finde ich mich dann im Gemeinschaftsraum ein, in dem bereits ein wärmendes Kaminfeuer flackert und das Frühstück, bestehend aus Croissants, Brötchen, Joghurt, Müsli, Obst, Belägen und gekochten Eiern bereit steht. Leider ist kurz danach bereits der Zeitpunkt zu meinem Aufbruch gekommen. Doch ich bin mir sicher, ich komme wieder. Manon hat mir nämlich verraten, dass auch in der Zukunft noch jede Menge Cooles geplant ist. Ich bin gespannt! Bis zum nächsten Mal, Oetdoor!

Tiny House bei Oetdoor Achterhoek
Kuschelige Morgenstunden bei Regenwetter im Tiny House
Frühstück wird im gemütlichen Gemeinschaftsraum serviert

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Reise mit mir auf Instagram @paradisefoundblog

 

Das Oetdoor Camp im Test 2021

Im äußerst durchwachsenen Frühling 2021 hatte ich das Glück, das Oetdoor Camp an drei der wenigen wirklich schönen Tagen Ende März, Anfang April kennenzulernen. Als ich mein Auto am Parkplatz hinter mir lasse und um die Ecke biege, fühle ich mich direkt in eine ganz eigene, feine und heile Welt versetzt. Rund um einen Teich reihen sich Glampingzelte und die Grillhütte, die ersten Gäste haben es sich bereits in der Sonne davor bequem gemacht und über allem liegt eine unglaublich entspannte Stimmung. 

Glamping in Holland - Oetdoor

Ich nehme das Ganze in Ruhe in mich auf während Manon, einen Wagen mit Holz ziehend, sich nähert. Sie empfängt mich herzlich und nimmt mich mit zu meiner Bleibe für die nächsten 2 Nächte, während sie mir alles erklärt. Um Abstand wahren zu können, hat sie meiner Reisebegleitung und mir ein 4-Personen-Zelt zugeteilt mit einem Doppel- und 2 Einzelbetten, welches unglaublich einladend aussieht. Dicke Bettdecken ergänzt mit wunderschönen skandinavischen Wolldecken, grafisch gemusterte Kissen, ein kleiner Ofen um die doch noch kalten Nächte etwas wärmer zu gestalten, ein Wasserkocher mit Tee- und Kaffeeauswahl, eine Holzbox mit Geschirr, ein Wasserkanister und sogar eine Wärmflasche. Hier ist wirklich an alles gedacht. 

Oetdoor Camp
Glamping in Holland vom Feinsten: Oetdoor

Anschließend zeigt mir Manon noch den Rest des Geländes: Den Badeteich, welcher sich auf der anderen Seite meines Zeltes befindet, das Wildnis Spa, welches ich am Abend reserviert habe und der zentrale Punkt des Camps, die Stuga. Hier kann man nicht nur sein Essen aufbewahren und kochen sondern auch seinen Aufenthalt mit Infomaterial und vorgeplanten Routen planen und kostenlos Räder, Kanus und SUPs reservieren. 

Nachdem ich ausgepackt, meinen Holzkorb gefüllt und in Ruhe die ersten Sonnenstrahlen genossen habe, komme ich bereits mit anderen Gästen ins Gespräch. Die gemütliche Atmosphäre macht’s. Als die Sonne langsam tiefer sinkt, werden die ersten Lagerfeuer entfacht und der angenehme Geruch nach Feuer und Gebrutzeltem liegt in der Luft. 

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Bevor auch ich mir etwas zum Essen mache, genieße ich erst einmal eine Runde im Wildnis Spa, dessen Hot Tub ich die letzten Stunden mit Holz angefeuert habe. Mit Blick auf die weite, grüne Landschaft lässt es sich im angenehm warmen Wasser des Hot Tubs und in den beiden Holzstühlen unglaublich gut entspannen. Wer in den späteren Abendstunden das Wildnis Spa bucht, kommt zudem in den Genuss des funkelnden Sternenhimmels. Eine Flasche Sekt ist übrigens im Spa-Besuch inbegriffen. 

Nachdem ich den Wellnessbereich ausgiebig genossen habe, entfache auch ich mein Lagerfeuer. Als dieses munter vor sich hin prasselt, setze ich einen Topf mit Nudelwasser und beginne, mein Gemüse für die dazugehörige Soße zu schnippeln. Ich bin überrascht, wie gut das Kochen über dem Feuer funktioniert. Die tolle Atmosphäre im Camp und die angenehme Einfachheit des Lebens und Kochens hier erden mich und helfen mir, mich mal wieder darauf zu besinnen, was wirklich zählt im Leben. Momente wie dieser eben. Und eine einfache Pasta mit Soße hat selten so gut geschmeckt. Nach dem Abwasch geselle ich mich zu den anderen Gästen am benachbarten Lagerfeuer und genieße einen unbefangenen Abend, wie man ihn nur spontan mit Fremden rund ums Feuer erleben kann. So soll es sein! 

Glamping in Holland - Oetdoor

Dank Wärmflaschen und dicken Decken habe ich auch bei Temperaturen im einstelligen Bereich in der Nacht nicht gefroren und werde am nächsten Morgen von wunderbarem Licht geweckt. Mit einer dampfenden Tasse Tee inspiziere ich den reichhaltigen Inhalt meines Frühstückskorbs. Brötchen, Brot, selbstgemachter Honig und Marmeladen, Erdnussbutter, Käse, Müsli, Saft, Obst, Eier,… – alles regional aus der Region. Mit Aussicht auf den leicht nebelverhangenen Teich schmeckt mein Frühstück gleich doppelt so gut. Zeit, Pläne zu schmieden. Denn an meinem zweiten Tag möchte ich endlich die Umgebung kennenlernen. Und die hat einiges zu bieten.

Glamping in Holland - Oetdoor

 

Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten im Achterhoek

Wo prächtige Landgüter auf brausende Hansestädte und hügelige Wälder auf Wiesen und Felder treffen, genau dort befindet sich die niederländische Provinz Achterhoek. Die leicht hügelige Landschaft sorgt dafür, dass hier nicht nur Radfahrer sondern auch Mountainbiker voll auf ihre Kosten kommen und wer die Niederlande kennt, weiß, dass man Wasser hier nie lange suchen muss. So auch bei Oetdoor, welches sich an einem Badesee und wenige Gehminuten vom Bolksbeek entfernt befindet, wo man ganz wunderbar Stand Up Paddling und Kanufahren kann.

Aber nicht nur Outdoorfans werden das Achterhoek lieben. Die Vielfalt und Schönheit der niederländischen Hansestädte entlang der IJssel hatte ich schon bei meiner Radreise entlang der Hansestädte kennen und lieben gelernt. Genauso wie das hübsche Bronckhorst, das sich gerne als kleinste Stadt der Niederlande vermarktet. Meine diesmalige Neuentdeckung galt der vielversprechenden Silo Art Tour sowie der Boederij ‚T Westendorp, in deren Museum und Follybos Sehenswertes, Kurioses und Ironisches auf einmalige Weise aufeinander treffen.

 

Mountainbike Trail über den Lochemse & Kale Berg

Als eine der besten Mountainbike Trails der Niederlande gilt die 21 km lange und recht herausfordernde Mountainbike Route Lochem aufgrund ihrer für niederländische Verhältnisse vielen Höhenunterschiede über den Paaschberg, Lochemse und Kale Berg. Die Mountainbikes kann man über die Liste in der Stuga mieten und Manon hat gleich mehrere, verschieden lange Routen vorbereitet, die direkt im Oetdoor Camp beginnen. Super!

 

Wandern auf dem Lochemse Berg

Ein „Berg“, der 35 m höher ist als der Rest der Landschaft ist für niederländische Verhältnisse schon fast spektakulär. Kein Wunder also, dass der Lochemse Berg nicht nur bei Mountainbikern sondern auch bei Wanderern sehr beliebt ist. Auf dem höchsten Punkt des Lochemer Bergs und umgeben von einem Buchen- und Nadelwald steht das Belvedère, ein steinerner Aussichtsturm aus dem Jahr 1893, welcher leider nicht mehr zugänglich ist. Auf der 8,5 km langen Lochemse Bergroute wandert man nicht nur auf den Lochemse Berg und zum Belvedère sondern bekommt auch ein wechselndes Landschaftsbild sowie zwei Einkehrmöglichkeiten (Hotel De Lochemse Berg und De Kale Berg) geboten. Die Route startet am Lochemseweg, auf dem Parkplatz neben dem Boetiek Hotel BonAparte und ist mit lilafarbenen Fußabdrücken gekennzeichnet.

Lochemse Berg
Der Belvedère auf dem Lochemse Berg

 

Stand Up Paddling oder Kanufahren 

Circa 5 Gehminuten muss man mit dem Kanu (auf einem praktischen Wagen) hinter sich bringen um in die Berkel oder den Hambroekplas zu stechen. Aber der Aufwand lohnt sich! Manon berät gerne bei der Wahl der Route, abhängig von der Zeit, die man mitbringt. Wer gerne mit dem SUP Board unterwegs ist, kann dieses als Schwimm- und Spielaccessoire im See nutzen oder eine Tour auf der Berkel unternehmen. Das SUP Board kann man – wie auf das Kanu und die Mountainbikes über eine ausgehängte Liste mieten.

 

Auf einen Kaffee in der Festungsstadt Groenlo

Die Festungsstadt Groenlo mit ihrer noch heute sternförmig angelegten historischen Innenstadt spielte eine wichtige Rolle in der niederländischen Geschichte und wurde während dem achtzigjährigen Krieg heiß umfochten. In den Gassen der Innenstadt mit ihren Stadtmauern und Grachten kann man sich noch heute leicht zurück in die Zeit versetzt fühlen.

Eine tolle Einkehradresse in Groenlo ist das Welgelegen Groenlo. Dieses erstreckt sich nicht nur über ein Herrenhaus, sondern auch über einen gläsernen Anbau, eine weitläufige Terrasse und ein Bootshaus. Ich lasse mich im gläsernen Anbau mit Blick auf die Grolse Gracht nieder und bewundere die stilvolle, hippe Einrichtung. Egal, wo man hinschaut, hier gibt es überall etwas zu sehen. Sogar die Toilette ist ein echter Hingucker!

Welgelegen Groenlo Achterhoek

Turm- und Hansestadt Zutphen

Die hübsche Hansestadt Zutphen war schon im Mittelalter als eigenwillige Hansestadt bekannt. Heutzutage zeigt sich dieser besondere Charakterzug vor allem im besonderen und ungewöhnlichen Shoppingangebot. Durch seine Lage am Zusammenfluss der IJssel und Berkel wuchs Zutphen schnell zur einflussreichen Handelsstadt heran und schloss sich bereits 1285 bei der Hanse an. In Zutphen wurden u.a. auch die Ladungen der Koggeschiffe auf kleinere Flussschiffe umgeladen, welche anschließend nach Deutschland fuhren. 

Das sehr gut erhaltene, mittelalterliche Stadtzentrum erinnert mit seinen historischen Packhäusern, Kaufmannhäusern und Türmen an diese glorreichen Zeiten. Besonders sehenswert sind dabei die Berkelpoort, ein Wassertor aus 1320, die Walburgiskirche mit der Librije, einer Sammlung von historischen Büchern von 1450 bis 1600, die Aussicht von einem der zahlreichen Türme wie beispielsweise dem Wijnhuistoren, die öffentliche Bibliothek in der Boederenkerk, die versteckten Innenhöfe wie der Oude Bornhof und dat Bolwerck, ein Kunstzentrum mit einer echten Ruheoase von Garten. 

Hansestadt Zutphen

 

Die kleinste Stadt Bronckhorst

Eine Stadt mit lediglich 90 Einwohnern – nein, das ist kein Witz! Aufgrund des strategisch wichtigen Schloss Bronkhorst erhielt Bronkhorst im Jahr 1482 Stadtrechte. Vom Schloss ist lediglich der Schlosshügel übrig geblieben aber das äußerst malerische Städtchen ist definitiv einen Besuch wert. Durch seine kopfsteingepflasterten, verwinkelten Gassen, die gut erhaltenen ehemaligen Stadtbauernhöfe und blühenden Gärten fühlt sich ein Besuch in Bronkhorst an, wie eine Zeitreise. Davon profitiert auch das Charles Dickens Festival, welches normalerweise jedes Jahr Mitte Dezember hier stattfindet und Bronkhorst in ein viktorianisches Weihnachtsdorf verwandelt.   

Bronckhorst

 

Silo Art Tour

Seit Landwirtin Suzanne Ruesink vom Bauernhof ‚T Westendorp bei einer Australienreise die im Rahmen des Silo Art Movement mit Street Art verschönerten Silos entdeckt hatte, gingen ihr diese nicht mehr aus dem Kopf. Street Art Kunst und landwirtschaftliche Gebäude zusammenzuführen und dadurch eine völlige neue Art von Sehenswürdigkeit entstehen zu lassen, das müsste sich doch auch in den Niederlanden realisieren lassen dachte sie sich. Die Grundidee zur zukünftigen Silo Art Tour, welche zukünftig 10 Kunstwerke in der Region Achterhoek umfassen soll, war geboren. 

Silt Art Tour Achterhoek
Die ersten Silos der Silo Art Tour Achterhoek befinden sich auf dem Gelände der Boerderij Westendorp

Im Herbst 2020 erhielten die vier Silos auf ihrem eigenen Bauernhof ‘T Westendorp mithilfe von Künstlerin Rosalie de Graaf bereits einen neuen, coolen Anstrich. Auf jedem der vier Silos ist eine Person abgebildet, die das Achterhoek repräsentiert. Auf dem ersten Silo ist der Sohn von Suzanne Ruesink abgebildet, welcher sinnbildlich für die nächste Generation aber auch für den Bauernhof selbst steht. Die übrigen acht Kunstwerke werden im Laufe des Jahres 2021 entstehen. Anschließend wird eine Autoroute, die Silo Art Tour, angelegt, die von Silo zu Silo führt. 

Bei meinem Besuch 2023 war die Silo Art Tour erfolgreich auf insgesamt zehn Locations herangewachsen, von denen ich auf einem kleinen Roadtrip 4 besuchte. Alle 10 Locations sind über eine 155 km lange Autoroute miteinander verbunden. Alternativ wählt man eine der 5 Radtouren, welche zu verschiedenen Silo Art Locations führen.

 

Boederij Westendorp mit Follybos und Museum

Ursprünglich waren wir nur zum Bauernhof Westendorp gefahren um die Street Art Silos zu bewundern. Aber was wir letztendlich dort vorfanden, haute uns echt aus den Socken. Wie sich herausstellte befinden sich neben dem landwirtschaftlichen Betrieb (Kuh- und Schweinehaltung) mit den Street Art Silos auch noch ein ironisch-verrückter Märchenwald und ein kurioses Museum mit einem riesigen Sammelsurium an landwirtschaftlichen und alten Dingen auf dem riesigen Gelände. In Nicht-Corona-Zeiten wird auf der 12 Hektar großen Wiese zudem die jährliche Farm & Country Fair abgehalten, eine der größten Messen rund das Landleben der Niederlande mit mehr als 400 Ausstellern und 2.000 Tieren. 

Joke Ruesink Boederij 'T Westendorp
Joke Ruesink von der Boederij ‚T Westendorp
Museum

Selten habe ich an einem Ort so viele kuriose und vielfältige Dinge versammelt gesehen. Als Joke Ruesink die Tür zu ihrem Museum öffnet, erwarten wir erst einmal wenig. Aber was wir zu sehen bekommen, gleicht einer echten Wundertüte. Jedes Mal, wenn wir denken, das war’s öffnet sich noch eine Türe und uns wird wieder etwas neues, komplett anderes geboten. Von Emaillegeschirr, einer 42 jahre lang versammelten antiken Bügeleisenkollektion, sämtliche Gegenstände und Geräte aus früheren (Bauernhof-) Zeiten, 2.000 Wecker, Kinderwägen aus den Jahren 1850 bis 1980 und mein absolutes Highlight: eine englische Teekannensammlung. Hier wird die gesamte Palette britischen Humors in Teekannenform geboten. Wir können uns kaum losreißen und entdecken immer wieder neues, lustiges. Auch Joke’s Herz scheint an den Teekannen, die sie seit 10 Jahren sammelt, ganz besonders zu hängen.  

Museum 'T Westendorp

Museum 'T Westendorp

Follybos

Schon auf dem Weg zu den Silo’s und dem Museum waren uns das in der Luft schwebende Auto und einige interessant aussehende Gebäude mitten im Wald aufgefallen: Der Follybos. Eine Art verrückter, blühender Märchenwald, in dem die Familie Ruesink nicht nur ihre Fantasie und Kreativität sondern auch ihren Hang zur Ironie ausleben. 

Vom Schloss mit 5 m hohen Türmen, über zwei Kirchen, einem trocken liegenden Schiff (“Drytanic” genannt), ein Geisterhaus, ein Gebäude in Form einer Teekanne und allerlei schräger andere Dinge ist hier alles zu finden. Lustige Wortspiele, Unerwartetes, Überraschendes und Ironisches um jede Ecke. Gerade als wir denken, wir hätten alles gesehen, folgen wir einem Gang der zu einer Tür führt und werden überrascht mit dem unterirdischen Follyrijk! Ein echter Irrgarten voller Märchenelemente, Schmetterlinge, Flaschen und einem Lasertunnel. Als wir nach zahlreichen Irrwegen wieder über der Erde auftauchen sind wir komplett von den Socken. So viel Zeit, Kreativität und Liebe steckt hinter allem. Übrigens: Der Follybos und das Follyrijk richten sich übrigens nicht hauptsächlich an Kinder sondern an Erwachsene. 

Follybos 'T Westendorp

Follybos 'T Westendorp

Kulinarisches Wohl

Wem nach all dem Entdecken der Magen knurrt, der wird hier ebenfalls fündig. “Rustpunt” (deutsch: Ruhepunkt) hat Familie Ruesink ihr Hofcafé genannt, in dem sie unter anderem Kaffee, Tee, kalte Getränke und Eis verkaufen genannt. Und die Ruesinks wären nicht die Ruesinks wenn das schon alles wäre: Im letzten Jahr ist in 10 km Entfernung noch ein Restaurant mit dem Namen “Suzie’s Farm” entstanden, in dem die auf dem Bauernhof hergestellten Produkte wie Milch, Käse, Fleisch und Eis direkt auf den Teller kommen. Und so ganz nebenbei erfahren wir, dass sie derzeit einen “kleinen” Obstgarten anlegen, für den auch schon allerlei Pläne ausgeheckt werden. Durch und durch verrückt aber gleichzeitig auch ungemein inspirierend, so ein Besuch bei ‘T Westendorp. 

 

TIPPS FÜR ‘T WESTENDORP MIT FOLLYBOS & MUSEUM |



  • Der Follybos, die Teekannensammlung und das Museum sind vom 20. April an jeden Donnerstag und Freitag von 14:00 – 17:00 Uhr geöffnet, ab und zu auch am Samstag- und Sonntagnachmittag. Preise: Teekannenmuseum 3,50 € p.p., Suzie’s Sammlermuseum 4,50 € p.p. und Follybos 6,50 € p.p.

  • Die Street Art an den Silos kann ohne Termin besichtigt werden.

Glamping in Holland - Oetdoor

Na, konnte ich Dich mit diesem Beitrag etwas für Glamping in Holland begeistern? Oder hast Du noch einen anderen heißen Tipp, wo ich dringend noch hin sollte? Lass es mich wissen in den Kommentaren! 

Vielen Dank an Oetdoor für die Einladung zu dieser Recherchereise. Meine Meinung und meine Begeisterung bleiben meine eigene.

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Eine Antwort zu “Glamping in Holland: Skandinavien-Feeling & Aktivitäten im Achterhoek”

  1. […] Glamping in Holland: Skandinavien-Feeling & Aktivitäten im Achterhoek […]

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