Peaks of the Balkan Trekking durch Albanien, Montenegro und Kosovo

Peaks of the Balkans Trekking: In 5 Tagen durch Albanien, Montenegro und Kosovo

*Dieser Beitrag enthält Werbung für The Balkan Trail auf dem Peaks of the Balkans

 

Schon bevor ich auf meine 5-tägige Wanderung auf dem Peaks of the Balkans Trail durch Albanien, Kosovo und Montenegro genannt wird, aufbrach, wusste ich, dass sie etwas ganz Besonderes werden würde. Schließlich kann man sich bei jeder Reise in den Balkan auf eines verlassen – nämlich damit, dass man überrascht wird, und zwar im positiven Sinne.  

Und damit meine ich nicht nur die spektakulären Landschaften, sondern auch Land und Leute. Sei es mit lokalen Köstlichkeiten, berührenden Begegnungen und Einblicken in das Leben vor Ort. Nach einem langen Wandertag badest Du im Wasserfall oder Fluss, lässt den Tag bei lokalen Köstlichkeiten Revue passieren und schlägst Dein Zelt unter einem endlosen Sternenhimmel auf.

Klingt das wie Musik in Deinen Ohren? Dann solltest Du schnell weiterlesen, denn in diesem Blogbeitrag verrate ich Dir alles über den Peaks of the Balkans Trail in Albanien, Montenegro und Kosovo und wie auch Du diese unvergessliche Trekkingtour – ganz unkompliziert – erleben kannst.

DER PEAKS OF THE BALKANS TRAIL

Was ist der Peaks of the Balkans Trail?

Der länderübergreifende Trail “Peaks of the Balkans” ist ein 2011 eröffneter Fernwanderweg, welcher durch eine der wildesten und abgelegensten Bergregionen des westlichen Balkans führt. Der Trail folgt uralten Hirtenpfaden durch Albanien, Montenegro und Kosovo und windet sich bis ins hochalpine Gebirge auf 2.300 m. Was Dich erwartet? Spektakuläre Natur, herzliche Gastfreundschaft und abgelegenen Bergdörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Bis vor zwanzig Jahren war die Region für Besucher noch nahezu unzugänglich, weshalb sie sich ihren authentischen Charme bewahren konnte. Neben dem Wandererlebnis sollte durch die Eröffnung des Trails auch die Zusammenarbeit der einst im Konflikt miteinander stehenden Regionen gefördert werden. Noch heute benötigen Wanderer “Border Permits“, um die Grenzen zu überschreiten.

Tipps Peaks of the Balkans
  • Länge: circa 192 km
  • Länder: Albanien, Montenegro und Kosovo
  • Start-/ Endpunkt: Theth (Albanien), Plav (Montenegro) oder Peje (Kosovo)
  • Etappen: Der Peaks of the Balkans ist ein für 10 Tagesetappen von rund 20 km ausgelegter Rundweg, kann aber auch an einigen Stellen auf 6 oder 7 Etappten verkürzt werden.
  • Reiz des Trails: Wilde Natur, zerklüftete Berge, herzliche Begegnungen mit Einheimischen und abgeschiedene Bergdörfer
  • Schwierigkeit: einfach bis moderat (T2 bis T3)
  • Markierung: Durchgängig
Peaks of the Balkan Trail Doberdol

Wie anspruchsvoll ist der Peaks of the Balkans Trail? 

Grundsätzlich ist der Peaks of the Balkans Trail und somit auch der Balkan Trail für Jede/n mit einer guten Grundkondition und Trittsicherheit zu schaffen. Knieprobleme solltest du allerdings keine haben, denn auf die steilen Aufstiege folgt auch jeden Tag ein steiler Abstieg. Und die gehen ganz schön in die Knie. Eine Teilnehmerin unserer Gruppe musste deswegen abbrechen. 

 

Bei den Wegen handelt es sich um mittelschwierige Bergwege der Kategorie T2 bis T3, die technisch sehr gut machbar sind und kaum ausgesetzt. Der anstrengende Part des Peaks of the Balkans Trails liegt in den steilen Anstiegen und der Sommerhitze, die locker die 30 Grad-Marke knacken kann. 

 

Zudem solltest Du Dich auf einen einfachen Standard einlassen können, mit Übernachtung im Zelt, den dazugehörigen Geräuschen und Krabbeltieren, einfachen Gemeinschaftsbädern und teilweise auch Hocktoiletten. 

Reisezeit: Was ist die beste Reisezeit für den Peaks of the Balkans?

Die beste Reisezeit für den Peaks of the Balkans Trail liegt zwischen Anfang Juli und Ende August. Während dieser beiden Monate sind die Temperaturen angenehm, mit warmen Tagen und kühleren Nächten. 

 

Wetterabhängig kann der Trail auch bereits ab Juni begangen werden, allerdings kann in höheren Lagen dann noch vermehrt Schnee liegen. Im Hochsommer (Juli und August) erwartet Dich stabileres Wetter, schneefreie Pässe und belebte Bergdörfer. Einziger Nachteil: in niedrigeren Lagen kann es dann auch recht heiß werden. Sonnenschutz, Sonnencreme und viel Wasser ist dann Pflicht. Der September ist besonders reizvoll, da das Wetter meist mild bleibt und die Wanderrouten weniger überlaufen sind. Dabei sollte man beachten, dass ab Mitte September die Bergbauern wieder ins Tal gezogen und die meisten Dörfer verlassen sind. Im Spätherbst, Winter und frühen Frühling ist der Trail aufgrund von Schnee in den höheren Lagen nur eingeschränkt oder gar nicht begehbar.

Mit meiner lieben Bloggerkollegin Sabrina von Couchflucht durfte ich 2024 einen Roadtrip durch Island und den Peaks of the Balkan Trail erleben.

Border Permits Peaks of the Balkans: Wie funktionieren die Grenzübergänge?

Da der Peaks of the Balkans Trail immer entlang der Grenzen von Albanien, Kosovo und Montenegro führt, sind für den Trail offizielle Border Permits aller drei Länder notwendig. Für die Anfrage der Border Permits sind die genauen Wanderdaten und eine Kopie des Reisepasses notwendig. Wer ohne Border Permit die Grenzen überschreitet, riskiert eine Geldstrafe von 300 €. Heutzutage gibt es keine bewachten Grenzposten mehr, allerdings werden Stichproben genommen. Wer den Peaks of the Balkans mit einer geführten Wanderung geht, muss sich meist nicht selbst um die Border Permits kümmern. Deutsche Staatsbürger benötigen für alle 3 Länder kein Visum (Stand: 2024)

Übernachtung: Wo übernachtet man auf dem Peaks of the Balkans Trail?

Auf dem Peaks of the Balkans Trail übernachtet man meist in traditionellen Gästehäusern, Berghütten oder kleinen Pensionen in den abgelegenen Bergdörfern entlang der Route. Die Unterkünfte sind einfach, aber gemütlich und oft von Einheimischen geführt, was eine authentische Begegnung mit der lokalen Kultur ermöglicht. Einige Gastgeber bieten auch hausgemachte Mahlzeiten mit regionalen Spezialitäten an, was ich nur empfehlen kann. In entlegeneren Abschnitten kann gelegentlich eine Übernachtung im Zelt erforderlich sein. Ich habe durchgängig im Zelt auf kleinen Zeltplätzen bei Gasthäusern genächtigt. 

Zeltplatz Peaks of the Balkan Trail
Die Zeltplätze auf dem Peaks of the Balkan Trail sind durchgängig spektakulär gelegen.

Wie sieht es mit dem Trinkwasser und Verpflegung auf dem Peaks of the Balkans Trail aus?

Auf dem Peaks of the Balkans Trail kann regelmäßig Trinkwasser nachgefüllt werden, entweder bei Gasthäusern, Campingplätzen oder auch bei Brunnen. Wer einen empfindlichen Magen hat oder auf Nummer sicher gehen will, sollte dieses filtern oder dort, wo möglich, Wasser aus Flaschen kaufen. Da in der Woche vor unserer Tour einige Menschen Magen-Darm-Probleme hatten, habe ich selbst nur Wasser aus Flaschen getrunken, hatte aber Reinigungstabletten für Wasser mit. 

 

Je nach Etappe des Balkan Trails ist die Verpflegungslage unterschiedlich. Die bekannteste Etappe von Theth nach Valbona ist auch eine beliebte Tageswanderung und ist von vielen kleinen Bars mit Erfrischungsgetränken und teilweise kleinen Snacks gesäumt. An anderen Tagen hatten wir jedoch kaum eine bis keine Möglichkeit, für ein Getränk oder etwas Kleines zu essen einzukehren. Lebensmittel aufgestockt werden können lediglich in Orten wie Pejë oder Shkodër. Wer den Peaks of the Balkans Trail individuell wandert, sollte also gut planen, was die Essensvorräte betrifft. 

 

Da wir den Peaks of the Balkans Trail mit The Balkan Trail buchten, namen wir sowohl Frühstück als auch Abendessen auf unseren Campingplätzen zu uns. Zudem erhielten wir ein Sandwich als Jause. Somit mussten wir lediglich für kleine Snacks wie Müsliriegel, Nüsse etc. selbst sorgen und kaum Essen transportieren.

Peaks of the Balkan Trail Essen
Must Do: Die leckere Balkan-Küche auf dem Peaks of the Balkans Trail kosten.

Wie sieht es mit den hygienischen Standards vor Ort aus? 

Wir haben auf dem Balkan Trail jede Nacht auf Campingplätzen im Zelt genächtigt. Die Sanitäranlagen waren recht einfach, aber relativ sauber und teilweise mit Stehtoiletten. Eine Dusche war nicht immer garantiert und wenn es sie gab, war sie auch teilweise kalt. Toilettenpapier für den Notfall sollte man auf jeden Fall mitbringen, auch für den Notfall in der Natur unterwegs. Alternativ zur Dusche gab es an einigen Orten die Möglichkeit, im Fluss, See oder Wasserfall zu baden. Mitgebrachte Feuchttücher können für eine Katzenwäsche hilfreich sein.

Wie sieht es mit der Sicherheit auf dem Peaks of the Balkans Trail aus?

Bis vor zwanzig Jahren war das Gebiet, durch das der Peaks of the Balkans Trail führt, bewachtes Grenzgebiet und der Grenzübergang war nicht möglich. Spuren dieser Zeit sind immer noch in Form von verlassenen Grenzposten und Bunkern zu entdecken. Heutzutage ist es gestattet, die Grenzen zu überqueren (was teilweise mehrmals auf einer Etappe passiert), allerdings ist hierfür eine Border Permit, eine Erlaubnis, die Grenzen zu überschreiten von allen drei Ländern (Albanien, Kosovo und Montenegro) notwendig. Es wird sporadisch kontrolliert und eine Geldstrafe droht. Gefährlich sind die Grenzübergänge heutzutage nicht mehr und auch von den Einheimischen hat man nichts zu befürchten, im Gegenteil.

Gefahren lauern wenn dann, in tierischer Form. Auf Teilen des Peaks of the Balkans Trails wandert man durch Bären- und Wolfsgebiet. Besonders, wenn Du an abgeschiedenen Orten zeltest, solltest Du die üblichen Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen im Bärengebiet einhalten. Auch giftige Schlangen können Deinen Weg kreuzen, worunter die Sandviper am gefährlichsten ist. 

Tierbegegnungen auf dem Peaks of the Balkan Trail
Tierbegegnungen gibt es auf dem Peaks of the Balkans Trail jede Menge.

Packliste für Deine Trekkingtour im Balkan

Trekking-Profis wissen: Beim Langstreckenwandern zählt jedes Gramm. Manche gehen dabei sogar soweit, dass sie ihre Zahnbürsten absägen, um ein paar zusätzliche Gramm einzusparen. Meine Blogger-Kollegin Fräulein Draußen, die bereits 3 Monate durch Großbritannien und 1.000 km durch Australien gewandert ist, hat jede Menge Trekkingerfahrung und einen wirklich tollen Artikel zur Ausrüstung für Trekkingtouren geschrieben hat.

  • Das A und O: ein gut sitzender Rucksack
  • Eingelaufene (!), zum Terrain passende Wanderstiefel
  • Eine Trinkblase oder mehrere Wasserflaschen, damit Du immer ausreichend Trinkwasser dabei hast.
  • Sonnenschutz (Sonnencreme, Hut/Kappe, Tuch für den Nacken etc.)
  • Insektenschutz. Auch wenn Insekten im Balkan auch kein besonderes Problem darstellen, ist es immer gut, Insektenschutz und Kühlcreme mitzuführen.
  • Erste-Hilfe-Set – für alle üblichen Notfälle, besonders wichtig: Magen-Darm-Medikamente, Elektrolyte, Sporttape, Blasenpflaster und eine Kniebandage. 
  • Wanderstöcke können hilfreich sein bei langen und anspruchsvolleren Strecken.
  • Multifunktionelle, atmungsaktive Wechselkleidung wie Zipphosen und auch langärmlige Oberteile zum Schutz gegen Sonnenbrand.
  • Regenkleidung: auch im Balkan kann es regnen. Achtet immer auf die Wettervorhersage, mit Gewitter in den Bergen ist nicht zu spaßen.
  • Badesachen: Es gibt fast täglich eine Möglichkeit, sich in einem Fluss, See oder Wasserfall abzukühlen.
  • Badelatschen: Nicht nur sehr wertvoll zum Duschen in den Gemeinschaftsduschen, sondern auch bequemes zweites Schuhwerk nach der Wanderung. 
  • Je nach Übernachtungsmöglichkeit: Schlafsack, Zelt etc.
  • Eine oder mehrere Powerbanks
  • Snacks wie Energieriegel, Nüsse oder Quetschies. 
  • Bargeld (in Euro ausreichend) zum Kaufen von Getränken und Snacks bei den kleinen Bars unterwegs.

THE BALKAN TRAIL 

Was ist The Balkan Trail?

Bei Der Balkan Trail handelt es sich um eine vom belgischen Abenteuer-Reiseveranstalter angebotene 5-tägige begleitete Trekkingtour in Kleingruppen entlang der Peaks of the Balkans, welche sich als „Best of“-Tour versteht. 
Eckdaten Der Balkan Trail
  • Organisierte Wanderung in Gruppen auf dem Peaks of the Balkans Trail
  • Länder: Albanien, Kosovo, Montenegro
  • Dauer: 7 Tage, davon 5 Wandertage und je 1 An- und 1 Abreisetag
  • Etappen: 5 Wanderetappen à 11 – 17 km
  • Schwierigkeit: moderat
  • Start-/ Endpunkt: Teth (Albanien)
  • Vorteile von The Balkan Trail:
    • Komplett organisiert und trotzdem budgetfreundlich
    • Border Permits inklusive
    • Gepäcktransport möglich
    • Übernachtungs und Wander-Ausrüstung kann hinzugebucht werden
    • Essen bei lokalen Gastgebern (auch vegetarisch) hinzubuchbar
    • 4 Begleitpersonen pro Gruppe von 30 Personen
  • Kosten: Ab 565 € exklusive Flug.
  • Buchen: Auf der Webseite von The Balkan Trail
The Balkan Trail Route

Etappen von The Balkan Trail

Wandertag

1

2

3

4

5

Wanderroute

Theth – Valbona

Valbona – Cerem – Dobërdol

Dobërdol – Babino Polje – Plav

Plav – Vusanje

Vusanje – Theth

Distanz

11,6 km

15,4 km

17,3 km

15,3 km

15,6 km

Aufstieg

1.060 hm

1.020 hm

650 hm

660 hm

860 hm

Abstieg

680 hm

360 hm

910 hm

1.110 hm

890 hm

Aufgrund der abgeschiedenen Lage kommen zu 5 Wandertagen zusätzlich noch 2 bis 3 Reisetage hinzu. Gegen einen Aufpreis kannst Du die zeitlich am besten passenden Flüge, die Hotelübernachtung in Tirana am Anreisetag und den Shuttleservice in Kleinbussen von Tirana nach Theth über den Balkan Trail hinzubuchen. Oder Du verbindest den Balkan Trail mit einem längeren Balkan-Roadtrip (was ich sehr empfehle). 

Lake Ropojana Peaks of the Balkan Trail Highlight
Das atemberaubende Bergpanorama am saisonalen Lake Ropojana in Montenegro erinnert an die Dolomiten.

Was unterscheidet Der Balkan Trail vom Peaks of the Balkans?

Der Balkan Trail von Travelbase unterscheidet sich in folgenden Punkten vom Peaks of the Balkans Trail: 

Unterschiede Der Balkan Trail vs. Peaks of the Balkans Trail
  • KÜRZER: Der Balkan Trail ist die verkürzte 5-Tagesvariante des Peaks of the Balkans mit Tagesetappen von 11 bis 17 km. Der Balkan Trail startet und endet in Theth in Albanien.
  • GUIDES: Du wanderst den Trail in einer Gruppe von maximal 30 Personen mit insgesamt 4 Guides, davon 3 Travelbase-Guides und 1 erfahrenen lokalen Guide.
  • ORIENTIERUNG: Die Strecken werden vom lokalen Guide mit kleinen Pfeilen markiert, zudem sind über die Travelbase App alle Routen samt GPX-Daten hinterlegt. Sich zu verlaufen ist somit fast unmöglich. 
  • ÜBERNACHTUNG & ESSEN: Du übernachtest im Zelt auf kleinen Campingplätzen mitten in der Natur. Auf Wunsch kannst Du alle Mahlzeiten hinzubuchen. Diese werden von den Gastgebern der Campingplätze zubereitet und verleihen Dir Einblicke in die traditionelle Küche. Große Empfehlung!
  • ABKÜRZUNG: Travelbase hat die schönsten Wanderstrecken herausgesucht, teilweise “öde” Zubringerwege werden mit Kleinbussen überbrückt
  • GEPÄCK: Auf Wunsch wanderst Du nur mit leichtem Tagesgepäck und lässt Dein Gepäck (maximal 12 kg) mit dem Pferd/ Auto (je nach Etappe) transportieren
  • LEVEL: Durch die verkürzten Strecken, die Begleitung durch Guides und die Möglichkeit des Gepäcktransports auch super für Trekking-Einsteiger geeignet.
  • AUSRÜSTUNG: Kein passendes Equipment vorhanden? Kein Problem! Bei Travelbase kannst Du die benötigte Ausrüstung wie Zelte, Matten, Schlafsäcke, Trekkingstöcke und Duffelbags mieten
  •  BORDER PERMIT: Travelbase kümmert sich auch um die “Border Permit”, damit Du die Grenzen zwischen Albanien, Kosovo und Montenegro überqueren darfst.
  • ANREISE: Auch die Anreise per Flugzeug nach Tirana und die 6-stündige Fahrt mit dem Shuttlebus von Tirana nach Theth ist zubuchbar

Wie sieht ein Tag auf dem Peaks of the Balkans mit dem Balkan Trail aus? 

Ein Tag auf dem Peaks of the Balkans Trail mit dem Balkan Trail folgt immer dem gleichen Rhythmus: 6 – 7 – 8. Um 6 Uhr wird aufgestanden und gepackt, um 7 Uhr wird gefrühstückt, das Lunchpaket eingepackt und um 8 Uhr startet man in den Wandertag. 

Zuerst wird gemeinsam aufgewärmt und gedehnt, dann die Tagesetappe durchgesprochen und dann geht es los. Der lokale Guide geht an der Spitze der Gruppe und setzt die Markierungen (Zettel mit Pfeilen drauf), alle anderen wandern in ihrem eigenen Tempo hinterher. Die drei anderen Travelbase Guides verteilen sich über die Gruppe und alle Guides stehen durchgängig miteinander in Kontakt. 

Tägliches Morgenritual for der Wanderung: Dehnen.

Da alle Campingplätze in Tälern liegen, beginnt jeder Tag mit einem Anstieg und endet mit einem Abstieg. Aufgrund der teilweise sehr hohen Temperaturen im Hochsommer (bis zu 35 Grad), ist dieser frühe Anstieg eigentlich nur von Vorteil. So hat man den anstrengendsten Teil gleich zu Anfang hinter sich und muss sich nicht in der brütenden Nachmittagshitze den Berg nach oben kämpfen. Auf vielen der Etappen befindet sich irgendwo auf dem Weg ein kleiner Pausenstopp bei Einheimischen, bei dem man sich mit Quellwasser gekühlten Getränken und oft auch einem Snack eindecken kann. Zudem geben die Guides immer wieder wertvolle Tipps zu Trinkwasserquellen, Aussichtspunkten und Pausenstopps. 

 

Am Nachmittag trudeln alle nach und nach beim Campingplatz ein, tagesabhängig entweder zu Fuß oder die letzten Meter per Kleinbus. Dann werden die Zelte aufgebaut, die stinkenden Wandersocken gelüftet, geduscht oder teilweise gebadet (im Fluss, See oder im Wasserfall) und die freie Zeit bis zum Abendessen genossen. Das Abendessen erfolgt meist in Buffetform und in gemütlicher Runde werden die Abenteuer des Tages besprochen und anschließend noch das eine oder andere Bierchen zusammen getrunken. 

Erfahrungsbericht Balkan Trail

Vorab: Der Balkan Trail besteht aus 5 Wanderetappen. Die Anreise bleibt jedem selbst überlassen, kann jedoch auch über ein Baukastenprinzip über Travelbase organisiert werden. Einige aus unserer Gruppe haben die Trekkingtour mit einem Roadtrip oder einer längeren Reise verbunden, was ich absolut empfehlen kann. Ich selbst habe die Reise um 1 Tag vorneweg verlängert, habe also auf dem Hinweg nicht Gebrauch gemacht von den über Travelbase buchbaren Flügen. Allerdings habe ich den Shuttle-Service, der uns von Tirana in circa 6 Stunden nach Theth und wieder zurück brachte und von der Hotelübernachtung am Tag vor der Abreise nach Theth Gebrauch gemacht. 

TAG – 1: Tirana 

Einen Tag vor den meisten anderen Mitreisenden anzureisen, war im Nachhinein die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Denn nicht nur hatte ich dadurch 24 Stunden um Tirana, die albanische Hauptstadt zu erkunden, sondern mir blieb auch ein verspäteter Flug, der erst mitten in der Nacht ankam, erspart. Tirana entpuppte sich als Stadt voller Kontraste, in der sich Traditionelles mit Modernem vermengt und eine unglaublich interessante Mischung ergibt. Wer Geschichte, hippe Restaurants und Street Art mag, ist hier genau richtig. Die erste Nacht verbrachte ich im selbst gebuchten Hostel Mosaic Home mit Flughafen-Shuttle im Zentrum, die zweite Nacht im von Travelbase gebuchten Hotel etwas außerhalb. 

Tipps für 24 Stunden in Tirana
  • Hostel: Mosaic Home
  • Kostenlose Stadttour: Free Guided City Tour
  • Sightseeing-Highlights: Et’hem Bey Mosque, Old Bazaar, Pyramid of Tirana, Street Art
  • Sunset-Spot: Pyramid of Tirana
  • Restaurants:  Happy Belly, Odas Garden
  • Bars:  Komiteti Bar, Radio Bar Tirana
  • Eis: Fabrika

TAG 0 : Tirana – Theth

Nach dem Frühstück im Hotel versammelten wir uns samt Gepäck mit den anderen Teilnehmern des Balkan Trails bei den beiden Kleinbussen, die uns zu unserem Basecamp im albanischen Theth bringen sollten. Sechs Stunden (mit 2 Pausen) schaukelten wir vorbei an Städten und Dörfern, Straßenmärkten und endeten schließlich in den spektakulären albanischen Alpen, die ihrem Namen alle Ehren machen. Bis vor wenigen Jahren war Theth lediglich über eine Schotterstraße erreichbar, seit 2021 ist diese einer asphaltierten Straße gewichen. Dass dies in einen deutlichen Aufschwung des Tourismus resultierte, kann man nicht nur an den stylischen A-Frame Cabins, die aus dem Boden zu schießen scheinen und der Zip-Line, die über das Tal führt, ablesen, sondern auch am breiten Publikum, welches hier inzwischen anzutreffen ist. 

Unser Basecamp ist ein Gasthaus mit großer Zeltwiese, umgeben von einer grandiosen Bergkulisse und nur wenige Gehminuten vom absoluten Postkartenmotiv – der berühmten Kirche von Theth Kisha e Thethit – entfernt. Es folgt die Begrüßung und Einführung durch unsere 4 Guides – 3 deutschsprachigen Travelbase-Guides und einem englischsprachigen lokalen Guide, der die Gegend wie seine Westentaschen kennt. Nachdem die Zelte aufgeschlagen sind und es sich alle für die Nacht häuslich eingerichtet haben, ist es Zeit für das erste gemeinsame Bierchen mit den anderen Teilnehmern, gefolgt von einem leckeren Abendessen vom Buffet, einem Lagerfeuer und einem Raki zur Verdauung, bevor wir in unser Zeltbettchen kriechen. Etwas müssen wir uns noch gedulden, bis die herbeigesehnte Ruhe einkehrt, schließlich feiert die im Gasthaus einquartierte Gruppe noch lautstark und angetrunken bis halb 11 Abschied. Wie sich herausstellen sollte, werden wir es ihnen 5 Tage später gleichtun. 

WANDERTAG 1

Theth – Valbona
  • Distanz: 11,6 km

  • Aufstieg: 1.060 hm

  • Abstieg: 680 hm

Die Tage auf dem Balkan Trail beginnen früh. Bereits um 6 Uhr klingelt der Wecker. Zeit zum Packen, bevor um 7 Uhr das Frühstück fertig ist und um 8 Uhr nach einem Briefing über die heutige Strecke und einer Runde Dehnen der Aufbruch erfolgt. An unserem ersten Tag werden zudem die Taschen gewogen, denn heute und an einigen anderen Tagen findet der Gepäcktransport per Pferd statt. Das den Pferden maximal zumutbare Gewicht beträgt 12 kg pro Tasche, alles andere muss im Tagesrucksack Platz finden oder im Basecamp hinterlassen werden. Natürlich kannst Du Dich auch dafür entscheiden, Dein gesamtes Gepäck selbst zu tragen, was in unserer Wandergruppe von 30 Personen 5 Leute machen.  

Rucksack geschultert und los geht’s. Das erste Stück durch Theth, bevor wir in den dichten und willkommenen Schatten spendenden Wald eintauchen und an unserem Anstieg beginnen. Die heutige Strecke, von Theth nach Valbona ist, eine äußerst beliebte Tageswanderung, das merken wir schnell an der Anzahl anderer Wanderer. Auch steht bei nicht allen das Naturerlebnis im Vordergrund, was spätestens dann deutlich wird, als eine Gruppe Engländer mit Ghettoblaster unseren Weg kreuzt, die bei jeder sich bietenden Möglichkeit einen Bier-Stopp einlegen. Wir lassen uns davon nicht beirren und bahnen uns unseren Weg stetig bergauf, bleiben ab und zu stehen, um die atemberaubende Bergkulisse zu bewundern und eine Trinkpause einzulegen. Denn es ist bereits jetzt ordentlich heiß. Trotz früher Stunde und Schatten. Da sind die kleinen, improvisierten Bars mit kalten Getränken entlang der Strecke bei einigen sehr willkommen. Die letzte davon vor dem Valbona-Pass verkauft sogar die lokale Spezialität Fli, geschichtete Pfannkuchen, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest.  Du kannst sie nicht verpassen, da sie sich in einer Holzhütte befindet. 

Und dann ist es soweit: Wir erreichen den Valbona-Pass auf 1.795 m, den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Für die spektakulärsten Panorama-Blicke solltest Du noch einen kleinen Abstecher rechts auf den Berggrat machen. Der Ausblick, der sich Dir dort bietet, ist einfach der Wahnsinn. Nach einer kurzen Pause machen wir uns in aller Ruhe an den Abstieg Richtung Valbona. Viele der anderen Wanderer sind am Pass wieder umgekehrt nach Theth. Auch der Weg nach unten beschert uns wieder spektakuläre Aussichten am laufenden Band, wir können uns gar nicht satt sehen. Immer wieder wandern wir ein Stück mit anderen Teilnehmern unserer Gruppe, die ebenso überwältigt sind wie wir. 

 

Schließlich endet unsere heutige Etappe an einer Bar in Rragam, bei der bereits ein im Brunnenwasser gekühlter Lemon Soda und Oregano Chips auf uns warten – wie sich herausstellen wird, unser Guilty Pleasure auf dem Balkan Trail. Es gibt nichts besseres nach einem sommerlich heißen Wandertag! Mit einem betagten Kleinbus verkürzen wir die etwas eintönige Reststrecke durch das Flussbett nach Valbona. Die Tatsache, dass es nicht genug Sitzplätze für alle gibt, wird kurzerhand mit Klappstühlen gelöst. Ein echtes Erlebnis! Angekommen am widerum wunderschön gelegenen Gasthaus, entledigen wir uns unseren Wanderstiefeln, bauen unser Zelt auf und brechen anschließend zur Badestelle am nahegelegenen Fluss auf für ein erfrischendes Bad. Zumindest Sabrina vom Reiseblog Couchflucht, meine Reisebegleitung. Denn das wunderschön türkis schimmernde Wasser ist eiskalt. Hinterher hätte ich vielleicht doch im Fluss baden sollen, denn das Wasser in der Dusche war genauso kalt. Nach einem gemeinsamen Buffet-Dinner und dem Schwelgen in Erinnerungen des Tages kriechen wir früh in unser Zeltbett. 

WANDERTAG 2

Valbona – Çerem – Dobërdol
  • Distanz: 15,4 km
  • Aufstieg: 1.020 hm
  • Abstieg: 360 hm

Der zweite Wandertag startet, wie der erste endete  – mit einer schaukelnden Fahrt in einem Retro-Kleinbus. Dieser bringt uns zu unserem heutigen Startpunkt in Çerem, von dem aus wir kurz danach aufbrechen. Auch heute gilt das Motto – morgens Aufstieg, mittags Abstieg, welches uns für den Rest der Woche begleiten wird. In der bereits spürbaren Hitze kommt uns das sehr gelegen. Nach dem ersten steilen Anstieg landen wir an einer urigen kleine Bar, bei der es neben Getränken auch ein paar Snacks gibt. Und Unterhaltung in Form eines musizierenden Albaners. Weiter geht es bergauf, wobei die Anstrengunen des Aufstiegs dank angeregten Gesprächen mit den anderen Mitgliedern unserer Wandergruppe zur Nebensache wird. Wie schnell man doch zu einer Gruppe zusammenschweißt! Beinahe unbemerkt haben wir dabei die Grenze von Albanien nach Montengro überquert. 

 

Bald gelangen wir zu einer Hütte (mit Schaukel!) und legen einen ausgiebigen Pausenstopp ein und gönnen uns auf Empfehlung unserer Guides einen hausgemachten Blaubeerkuchen. Die Blaubeeren dafür stammen aus der direkten Umgebung. Während wir den wirklich leckeren Kuchen verdrücken, ertönt auf einmal albanische Musik aus Autoboxen und wir erblicken in der Nähe der Hütte zwei Albaner, die eine kleine Tanzeinlage einlegen. Hach, wie ich solche verrückt-lustigen Momente auf dieser Wanderung liebe! 

Als wir unsere Wanderung durch moosüberzogene Wäldchen fortsetzen und immer wieder ein paar Blaubeeren entlang des Weges naschen, überqueren wir unbemerkt erneut die Grenze zurück nach Albanien. Als hätten wir heute noch nicht genug der Highlights erlebt, beschert uns der heutige Tag ein wahrlich spektakuläres Finale: Das Hochtal von Dobërdol, ein saisonales Hirtendorf. Dank den vielen freilaufenden Tieren, den sanften Hügeln und der abgelegenen Lage des Dorfes fühle ich mich ein wenig wie in die Mongolei zurückversetzt. Unser Gasthaus mit Campingwiese liegt wieder absolut bezaubernd und zudem nur wenige Schritte von einem Wasserfall entfernt, in dessen – überraschend warmem – Wasser wir genüsslich baden. 

Valbona - Doberbol Peaks of the Balkan 115

WANDERTAG 3

Dobërdol – Babino Polje – Plav
  • Distanz: 17,3 km
  • Aufstieg: 650 hm
  • Abstieg: 910 hm

Dank der vielen, die ganze Nacht über bellenden Hirtenhunde und anderer Tiergeräusche erwache ich am 3. Wandertag etwas zerknautscht. Dank des reichhaltigen Frühstücks starte ich weniger später, trotzdem gestärkt auf unsere heutige Wanderetappe. Erstes Ziel: Der Aufstieg auf den Tromeda auf 2.366 m, welcher das Dreiländereck von Albanien, Montenegro und Kosovo markiert. Obwohl der Aufstieg wieder schweißtreibend ist, ist das befriedigende Gefühl, bereits in der ersten Tageshälfte den kompletten Aufstieg bewältigt zu haben, unschlagbar.

Nach einer Gipfelpause machen wir einen kleinen, aber sehr feinen Schlenker in den Kosovo, der mir dank unglaublicher Panoramablicke und reich gefüllter Blaubeersträucher in besonderer Erinnerung geblieben ist. Und schwupps sind wir unbemerkt wieder in Montenegro. Unterwegs treffen wir auf Einheimische, die Blaubeeren pflücken, blökende Ziegenherden und Männer mit vollgepackten Pferden, die hier neben dem Gepäck auch Waren über die Grenzen schaffen. Wie aus der Zeit gefallen scheint mir dieser Ort. Immer wieder zaubern uns die Begegnungen mit den Einheimischen ein Lächeln aufs Gesicht. Egal, ob durch ein überschwängliches Winken, ein “Hello, how are you doing?” oder eine spontane, gemeinsame Tanzeinlage, als wir an einem geparkten Auto vorbeikommen, aus dem lautstark Musik schallt. 

Lake Hridsko Jezero Montenegro

Wo mich die Landschaft seit unserem Eintreffen in Dobërdol am Vortag stark an die Mongolei erinnern, ändert sich das schlagartig, als wir am See Hridsko Jezero ankommen. Der durch die Reflektion türkis schimmernde See ist umgeben von Nadelbäumen und gibt uns feinste Kanada-Vibes. Der perfekte Ort für eine Bade- und Picknickpause mit unseren mitgebrachten Lunchpaketen. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu einer Bar, bei der wir die Panoramaaussicht, einen kühlen Drink und eine Schaukelpartie genießen, bevor wir uns auf die letzten Meter bergab machen zu unserem Pick-up Point. Dort werden wir widerum in abenteuerlich aussehenden Kleinbussen abgeholt und zu unserem Campspot für die Nacht gebracht. Und dieser kann sich wieder sehen lassen: Direkt am See von Plav. Schöner geht es beinahe nicht! 

WANDERTAG 4

Plav – Vusanje
  • Distanz: 15,3 km
  • Aufstieg: 660 hm
  • Abstieg: 1.110 hm

Wachwerden mit See- und Bergblick – viel besser geht es nicht! Auch der heutige Wandertag startet mit einem Shuttle zum Ausgangspunkt, am Ende eines Forstweges. Von dort aus geht es stetig bergauf, zuerst auf Forst- und dann auf schmalen Wanderwegen. Das schweißtreibendste, letzte Stück ohne Schatten wird uns durch den wunderschönen Blick auf den See Plav, an dem wir die vorige Nacht verbracht haben, versüßt. Nur wenige Schritte nach der Trinkpause oben treffen wir auf 3 einheimische ältere Männer, die mit ihren Pferden eine Pause machen. Ehe ich mich versehe, sitze ich auf einem der Pferde und kann mir das Lachen nicht verkneifen. Für Momente wie diesen liebe ich den Balkan und diesen Trail!

Der allerschönste Teil der Wanderung eröffnet sich uns, als wir nach einer Mittagspause auf einem Berggrat entlang wandern und sich zu beiden Seiten ein wahnsinniges Panorama eröffnet. Das aufziehende Gewitter macht das Ganze nur noch spektakulärer. Leider bedeutet das Gewitter auch, dass uns keine Zeit bleibt, die Schönheit auszukosten, und es geht in schnellem Tempo den – erst mit unzähligen Blumen, später mit großen Felsen übersäten Berghang nach unten. Dem Regen entkommen wir trotzdem nicht, weswegen wir froh sind, dass nach einiger Zeit eine Hütte auftaucht, bei der wir uns unterstellen und den selbstgemachten Schafjoghurt mit Honig verkosten können.

Nachdem der Regen vorbei ist, folgen wir einem Forstweg bergab. Nach kurzer Zeit hält ein Einheimischer mit Traktor und fragt, ob wir nicht auf seinem Anhänger nach unten mitfahren möchten. Natürlich wollen wir das! Sein jüngerer Kollege, der bei uns im Anhänger mitfährt, erzählt uns auf Englisch, dass die Winter in Vusanje sehr hart, mit viel Schnee und Kälte sind und es regelmäßig vorkommt, dass sie einschneien. Teilweise fiel in der Vergangenheit sogar für mehrere Tage der Strom aus. In der heutigen Sommerhitze unvorstellbar! Unser Camp liegt wieder wunderschön am Rande des Dorfes. Einige von uns beschließen, sich im eiskalten “Blue Eye”, einer Karstquelle in der Nähe, abzukühlen. Wir entscheiden uns heute für die einfachen Duschen im Camp. Nach dem Abendessen nimmt unser täglicher Raki-Konsum dank des Spiels “Raki-Raki” neue und lustige Ausmaße an. Vor allem für alle, die wie ich, sehr schlecht darin sind. 

WANDERTAG 5

Vusanje – Theth
  • Distanz: 15,6 km
  • Aufstieg: 860 hm
  • Abstieg: 890 hm

Ist heute wirklich schon unser letzter Wandertag?! Ich bin noch nicht bereit dafür, dieses unglaublich schöne, wilde, einzigartige Abenteuer zu beenden. Und doch machen wir alles zum letzten Mal: Zum letzten Mal Tagesbriefing, zum letzten Mal gemeinsam Dehnen und zum letzten Mal Aufbrechen. Stimmungsvoll und nebelverhangen ist dieser Morgen. Heute wandern wir direkt vom Camp aus los, tiefer ins Ropojana Valley hinein. Nach kurzer Zeit kommen wir am hiesigen “Blue Eye”, welches auch “Eye of the Grasshopper” genannt wird, einer 70 m tiefen Karstquelle an. Mitwanderin Sanne wagt sogar einen Sprung in das nur wenige Grad kalte Nass. Mutig! Weiter geht’s durchs Tal und einen Wald zum See Ropojana, ein saisonaler See, der heute trocken vor uns liegt. Aufgrunddessen können wir den See einfach durchqueren, anstatt uns unseren Weg an dessen Ufer entlang zu bahnen. Ein besonderes Erlebnis, mit absolut fantastischer, schroffer Bergkulisse! Manche ziehen hier sogar Vergleiche zu den Dolomiten.

Anschließend folgt die Grenzüberquerung von Montenegro nach Albanien und ein langer, steiniger Aufstieg durch den Wald, bevor wir auf der Hochebene Fusha e Runices ankommen. Dort gibt es in den Sommermonaten einen einzigen menschlichen Bewohner: Ein Schäfer lebt mit seinen Schafen in zwei kleinen Hütten, in denen er Schafskäse produziert. Seine Frau lebt in der Stadt. Bewundernswert! Dank unseres lokalen Guides Mikaela erfahren wir mehr über seine Geschichte und dürfen ein Stück seines Käses probieren. Nach einer Mittagspause machen wir uns auf den letzten Anstieg dieser Reise, der landschaftlich nochmal alles gibt. Vorbei an Überresten alter Bunker und verlassenen Militärposten bahnen wir uns unseren Weg am Gipfel Arapi, auch Matterhorn Albaniens genannt, vorbei, während unsere Schritte vom hinter uns aufziehenden Gewitter beschleunigt werden. Zum Glück landen wir nur in Ausläufern des Gewitters, nass werden wir aber trotzdem.

Am Peja-Pass ist der Spuk wieder vorbei und wir können trockenen Fußes den “long way down” beginnen, der sich in Serpentinen den Berg hinab schlängelt. Um auf Nummer sicher zu gehen, ziehe ich mir schnell noch meine Kniebandage über. Bei der spektakulären Aussicht, die sich uns zum Finale bietet, müssen wir uns immer wieder zwingen, die Augen auf den steinigen Weg zu richten. Scheinbar endlos schlängelt sich der Weg den Berg hinab und ich bin zugleich froh und traurig, als wir bei der Kroni-Bar ankommen, dem Ende unserer heutigen Wanderung. Bei Lemon Soda und Oregano Chips stoßen wir auf den erfolgreichen Trail und die vergangenen Tage an. Kurze Zeit später bringt uns ein weiterer alter Bus schaukelnd zum Base Camp in Theth zurück, wo wir den Abend bei (zu viel) Raki, wilden Tänzen und Lagerfeuer beenden.

TAG 6: Theth – Tirana

Manch einem ist der Kopf am nächsten Tag etwas schwer, nicht nur des Abschieds sondern vor allem des Raki wegen. Aufbruchstimmung kommt auf, es wird gepackt, sortiert und letzte Gespräche geführt. Meine liebe Wanderfreundin Sabrina fährt mit dem frühen Shuttleservice zurück nach Tirana, ihr Flug geht bereits früh, meiner erst in den Abendstunden. Um die Zeit bis zu unserer Fahrt zu überbrücken, schnüre ich ein letztes Mal die Wanderschuhe und breche mit einigen anderen Mitgliedern unserer Gruppe auf zum Wasserfall von Theth. Ein absolut lohnenswerter Abstecher, bevor wir wenig später wirklich den Heimweg nach Theth anbrechen müssen. Was für ein grandioses, unvergessliches Abenteuer! 

Fazit zum Balkan Trail

Der Balkan Trail erfüllt mit Leichtigkeit alle Ansprüche, die ich an eine unvergessliche Trekkingtour habe. Und noch mehr! Die Herzlichkeit der Einheimischen, die vielen Tierbegegnungen, die leckere Balkanküche, die sorgfältig ausgewählten Etappen, die spektakulär gelegenen  Zeltplätze und die tolle Wandergruppe machen den Balkan Trail einzigartig. Jederzeit wieder! 

Vusanje - Theth Peaks of the Balkan Trekkingtour

Zeitraum und Buchung des Balkan Trail

Der Balkan Trail wird aufgrund der Höhenlage nur in den Sommermonaten angeboten. Im Jahr 2025 werden deutschsprachige Termine in den Monaten Juli und August angeboten. 

Preis und Inklusivleistungen

Der Grundpreis für die Tour auf dem Balkan Trail mit Travelbase beträgt 2025 EUR 565,- pro Person exklusive Flüge.

Darin enthalten sind:

  • Ausgearbeitete Route und die komplette, logistische Organisation der Reise
  • 6 Übernachtungen im Zelt auf Campingplätzen direkt bei Gästehäusern entlang des Trails
  • Border Permits für die Überquerung der Grenzen sowie Eintrittsgelder für Nationalparks
  • Begleitung durch deutschsprachige Guides
  • Trail-App mit allen Infos
  • Alle Transfers und Busfahrten vom und zum Trail
  • Alle oben genanten Vorteile
Zusätzlich buchbare Optionen
  • Flughafenshuttle & Hin- und Rücktransfer zum Basecamp in Theth
  • Balkanküche bei den Locals mit 3 Mahlzeiten pro Tag 
  • Vermietung von Campingausrüstung (Zelt, Schlafsack, Isomatte)
  • Wanderstöcke
  • Reiseversicherung bzw. Reiserücktrittsversicherung
  • Hotelübernachtung für die erste Nacht in Tirana (Diese kannst du aber auch individuell für dich organisieren und buchen)
  • Gepäcktransport mit einem 4×4 Fahrzeug bzw. mit Pferden an Stellen, die mit dem Auto nicht erreichbar sind

Die Preise für alle genannten Optionen entnimmst du am besten der Website vom Balkan Trail.

Offenlegung: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit The Balkan Trail, meine Meinung bleibt jedoch wie immer meine eigene. 

 

Na, habe ich Dir Lust auf eine Trekkingtour entlang der Peaks of the Balkans gemacht? Erzähl es mir in den Kommentaren! 

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