Nachhaltiger (in die Ferne) reisen: Gedankenanstöße & Tipps

Nachhaltiger (in die Ferne) reisen: Gedankenanstöße & Tipps

(Dieser Artikel enthält Werbung für Fairaway) Wie ich bereits bei meinem Jahresrückblick verraten habe, ist mein großes Ziel für 2019 nachhaltiger und bewusster zu leben und zu reisen.

In einer Zeit, in der wir das Flugzeug mit einer Häufigkeit und Selbstverständlichkeit wie die Straßenbahn nehmen, es ganz normal ist, übers Wochenende einmal quer über den Kontinent zu düsen und das Reisen so einfach und günstig ist wie nie zuvor, sollten wir uns alle mal an die eigene Nase fassen und kritisch über uns selbst reflektieren. Denn der Klimawandel ist eindeutig nicht mehr als “Fake News” abzustreiten sondern Realität. Und nicht nur das: Es ist allerhöchste Eisenbahn, etwas zu tun. Noch ist nicht Hopfen und Malz verloren aber der Moment, sich Gedanken zu machen ist genau jetzt. 

 

Zukunftsprognose für 2050

Klimaforscher sagen voraus, dass der steigende Meeresspiegel und starke Unwetter nicht nur den Lebensraum von Millionen Menschen weltweit zerstören werden, sondern auch das Artensterben beschleunigen, sollte der CO₂-Ausstoß nicht bis 2050 nicht massiv gesenkt werden. Mit diesen Maßnahmen könnte die Erderwärmung auf weniger als 2 Grad beschränkt werden. Bleiben wir untätig, steht uns eine Erderwärmung um bis zu 6 Grad bevor. Zum Vergleich: Seit dem Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde bereits um 0,8 Grad erwärmt (Info: Umweltbundesamt). Bereits diese “geringe” Erwärmung sorgt für das rasante Schmelzen der Polkappen, Naturkatastrophen wie Dürren und Überflutungen und beginnendes Artensterben wie zum Beispiel das Korallensterben in Australien. Die verheerenden Folgen für eine Erderwärmung bis 2 Grad, von 2 bis 4 Grad und über 4 Grad liest Du in diesem aufschlussreichen Artikel.

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Derzeitige Situation

Der CO₂-Ausstoß in Deutschland pro Person entspricht derzeit durchnittlich 11 Tonnen CO₂ im Jahr (Info: Umweltbundesamt). Deutschland liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 9,1 Tonnen. Um den Klimawandel stoppen zu können, sollte derzeit maximal 2,3 Tonnen CO₂ pro Person und Jahr ausgestoßen werden. Das Ziel für 2050 ist jährlich weniger als 1 Tonne CO₂-Ausstoß pro Person weltweit. Erschreckend, oder?

Wie Deine CO₂-Bilanz derzeit aussieht, kannst Du übrigens mit dem WWF-Klimarechner.

Durchschnittlich entfallen pro Person 25% des CO₂-Ausstosses an Heizung und Strom, 23% auf Mobilität (Reisen & Pendeln) und 14% auf ErnährungUnd genau das sind die Bereiche, in denen wir aktiv etwas verändern können. Ganz viele hilfreiche Tipps zur Verminderung des CO₂-Ausstoßes findest Du übrigens in dieser Präsentation von Greenpeace.

 

Reisen ist schlecht für die Umwelt

Die traurige Wahrheit: Reisen ist leider so gar nicht umweltfreundlich. Sollten wir derzeit maximal 2,3 Tonnen an CO₂ pro Person und Jahr ausstoßen, so ist dieses “Budget” bereits mit einem Jahr Autofahren oder einem Flug nach New York ausgereizt. Andere negative Folgen wie Wasserknappheit, Müllentsorgungsprobleme und Ressourcenknappheit durch Tourismus, Ausbeutung und Zurschaustellung von indigenen Völkern, Kinderarbeit etc. nicht außer Acht gelassen. 

Zum Vergleich:

  • 1 Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km): 2 t CO₂-Ausstoß
  • 1 Flug von Frankfurt nach New York: 2,6 t CO₂-Ausstoß
  • 1-wöchige Luxus-Kreuzfahrt: 2,8 t CO₂-Ausstoß
  • 1 Flug von Frankfurt nach Australien: 11,7 t CO₂-Ausstoß

Doch Reisen ist eben nicht nur schlecht. Es bildet, schafft Bewusstsein und Verständnis und erweitert den Horizont. Außerdem schafft der Tourismus Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven und hilft bei der Entwicklung vor Ort. Und genau das macht den Verzicht so schwierig.

 

Fazit: Bewusster und nachhaltiger

Nachdem ich Dir nur all diese Zahlen um die Ohren gehauen habe, denkst du wahrscheinlich: “Warum soll ich überhaupt etwas ändern, wenn es doch offensichtlich schon zu spät ist, das Steuer herumzureißen?”.

Und genau hier liegst Du falsch. Es ist nie zu spät, etwas zu tun. Sich der Lage bewusst zu sein, ist der erste Schritt. Etwas aktiv daran zu ändern, ist der zweite. Natürlich ist es viel leichter, den Kopf in den Sand zu stecken und so weiterzumachen wie bisher, so zu tun, als ob nichts wäre. Aber das ist eben nicht der Fall. Wir alle – und vor allem wir in den entwickelten Ländern – müssen an einem Strang ziehen und etwas bewegen. Für unsere Zukunft, die unserer Kinder und Kindeskinder.

Maramures in Rumänien
Mein Wunsch für die Zukunft ist eine Erde, deren Schönheit auch die nachfolgenden Generationen noch bewundern dürfen.

Wie ich selbst das Thema Nachhaltigkeit anpacke

Im Alltag fahre ich bereits relativ gut und nachhaltig. Ich habe kein Auto, bewege mich mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B, koche fast immer selbst, trinke Leitungswasser (keine Plastikflaschen), ernähre mich zu 99% vegetarisch (nur bei Einladungen mache ich manchmal eine Ausnahme), habe keinen Trockner und für das Jahr 2019 einen Kompost (Müllreduzierung) und Sonnenpanele auf dem Dach geplant.

Nur das Thema Reisen, das ist noch so ein wunder Punkt bei mir. Alleine ein Heimatbesuch in Süddeutschland ist von meiner holländischen Zweitheimat aus ein 700 km langes Unterfangen (einfache Strecke). In der Vergangenheit habe ich zeit- und preishalber oft zum Flugzeug gegriffen. Das soll sich aber dieses Jahr ändern. Statt mit dem Flugzeug will ich dieses Jahr probeweise mal nur mit dem Zug (oder eventuell mal Auto) reisen. Und obwohl ich Kurztrips liebe, werde ich mir dieses Jahr zweimal überlegen, welche Trips wirklich nötig sind und stattdessen lieber ein paar Tage länger am Stück wegfahren. Denn Reisen möchte ich nach wie vor, so paradox das auch ist.

 

Konkrete Tipps für nachhaltigeres Reisen

Wie bereits oben beschrieben wäre es natürlich am Besten, so wenig wie möglich zu Reisen. Da die Wenigsten allerdings zu diesem drastischen Schritt bereit sind, sollten wir uns zumindest bemühen wenn wir reisen, dies so nachhaltig wie möglich zu tun. Meine konkreten Tipps für nachhaltigeres Reisen:

 

Nachhaltiger Reisen: Weniger Fliegen & am besten keine Kreuzfahrten

Wie bereits oben erwähnt: Die CO₂-Emissionen von einem Hin- und Rückflug nach New York oder einer einwöchigen Luxus-Kreuzfahrt verursachen genau so viel CO₂-Emissionen (2,6 t) wie ein Jahr lang täglich 35 km mit dem Auto zu fahren. Weitere Gründe, das Fliegen und Kreuzfahren so weit wie möglich einzuschränken:

Das Hauptproblem am Fliegen ist nicht nur die enorme Menge an CO₂, die auf dem Flug freigesetzt wird, sondern auch die Höhe, in der das geschicht. Bei Auto, Schiff und Bahn wird CO₂ am Boden freigesetzt, bei Flugzeugen auf einer Höhe von 9.000 bis 13.000 Metern – den sensibelsten Bereichen der Atmosphäre, in denen ihre Abgase besonders großen Schaden anrichten. Laut dem Greenpeace-Magazin belastet jeder Liter Sprit, der in Jet-Turbinen verbrennt das Klima circa zweimal so stark wie ein Liter Autokraftstoff. Wenn nicht mehr.

Schon länger sind die negativen Auswirkungen von Kreuzfahrten bekannt. Als “Dreckschleudern” beschimpft sind sie immerhin pro Tag für so viel CO2 wie fast 84.000 Autos, so viel Stickoxide wie circa 421.000 Autus, so viel Feinstaub wie etwas über 1 Million Autos und so viel Schwefeldioxid wie circa 376 Millionen Autus verantwortlich (Info: Nabu). Zudem sorgen sie dafür, dass die angefahrenen Orte mit Touristen regelrecht überrannt werden. Venedig, Dubrovnik und Kotor sind nur einige der traurigen Beispiele für kleine Städte, die dank der Kreuzfahrtschiffe von tausenden Touristen gleichzeitig überrollt werden – um einiges mehr als der Stadt und ihren Bewohnern gut tut. Und ganz ehrlich, als Reisender ist es doch auch nicht schön, wenn man sich wie die Sardinen aneinander gequetscht durch eine Stadt bewegt und vor lauter Menschen deren Schönheit überhaupt nicht wahrnimmt, oder?  

Die Lösung: Im Bezug auf Flüge und Kreuzfahrten solltest Du Dich vorher fragen, ob diese wirklich notwendig sind oder ob es auch eine umweltfreundlichere Alternative gibt. Wer doch fliegt oder eine Kreuzfahrt macht, kann die Strecke bei Atmosfair, einer Organisation, welche sich aktiv dem Klimaschutz widmet und die Kompensation von Treibhausgasen durch erneuerbare Energien vorantreibt, vergüten. Anhand der gebuchten Flugstrecke werden die Emissionen und ein Kompensationsbetrag errechnet, den man dann an Atmosfair oder andere ähnliche Projekte spenden kann.

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Nachhaltiger Reisen: Langsamer Reisen (Bus, Bahn, Rad oder Wandern)

Durch den Einfluss der neuen Medien und das dadurch entstehende vermehrte “Zusammenrücken” der Welt hat sich in den letzten Jahren ein bisher unbekannter Turbo-Konsum eingestellt – auch im Bezug auf Reisen. Höher, schneller, weiter, billiger, mehr. Aber macht dieser schnelle Überkonsum glücklich? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Nein. Weder dich selbst noch die Umwelt.

Die Lösung: Gerade in der heutigen Welt, in der wir von Informationen und Einflüssen geradezu überschwemmt werden und das Gefühl haben, dass unser Tag nie genügend Stunden hat, sollten wir vor allem eines: Bewusst innehalten. Und das auch beim Reisen. Eine “langsame Reise” zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, bei der der Weg das Ziel ist, lässt einen genau das – und verbessert ganz nebenbei Deinen ökologischen Fußabdruck. Günstige Zugangebote findest Du übrigens mit dem Sparpreis-Finder der Deutschen Bahn für Reisen innerhalb von Deutschland oder bei Interrail für Reisen innerhalb von Europa. Günstige Fernbus-Tickets gibt es bei Flixbus oder Eurolines.

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Seit einigen Jahren habe ich Wandern für mich als nachhaltiges und gleichzeitig aktives Fortbewegungsmittel in der Freizeit und im Urlaub entdeckt.

Nachhaltiger Reisen: Weniger Einwegplastik

Mindestens 5,25 Billionen Plastikteile mit einem Gesamtgewicht von etwa 270.000 Tonnen treiben in unseren Weltmeeren. Und das Schlimmste: Plastik vergeht nicht, es zersetzt sich lediglich in immer kleinere Partikel: eine Plastiktüte in 25 Jahren, eine Plastikflasche in 450 Jahren, ein Fischernetz in bis zu 600 Jahren. Delfine und Fische verfangen sich in alten Netzen und Folien und ersticken jährlich oder verwechseln – wie circa 1 Millionen von Seevögeln jährlich – Plastikteile mit Futter und sterben jämmerlich. (Info: NABU).

Die Lösung:  Bewusster Umgang mit Plastik. Und das nicht alleine Zuhause sondern vor allem auch auf Reisen. Vermeide Einwegplastik wann immer möglich. Nimm eine Mehrweg-Wasserflasche und falls notwendig einen Wasserfilter mit. Das erspart Dir, ständig neue Wasserflaschen kaufen zu müssen. Außerdem: Entsorge Plastik sorgsam. Ignoriere Müll in der Natur nicht sondern nimm ihn mit und entsorge ihn dort, wo er hingehört.

Nachhaltiger (in die Ferne) reisen Gedankenanstöße & Tipps
Problem Plastikmüll: Hier an einem Strand auf der griechischen Insel Rhodos

Nachhaltiger Reisen: Weniger Fleisch und tierische Produkte

Was viele nicht hören wollen: Die Produktion tierischer Produkte trägt einen großen Teil zur globalen Erwärmung bei, denn sie ist für den Großteil der Treibhausgase Lachgas und Methan verantwortlich, die weitaus klimaschädlicher sind als Kohlendioxid (CO₂). 70% der globalen Argrarflächen sind Weideland und somit nicht nutzbar für den Anbau von pflanzlicher Nahrung für Menschen. Widerum 70% des weltweiten Ackerlandes wird für die Futtemittelerzeugung genutzt. 1 Kilo Rindfleisch kostet 15.000 Liter Wasser, 11,65 kg Sojaschrot und eine Anbaufläche von 56,04 (Info: vebu). Nur ein Bruchteil der Fläche, des Sojas und des Wassers wäre notwendig, um pflanzliche Nahrung für Menschen herzustellen. Nicht zu vergessen, dass durch den steigenden Fleischkonsum weltweit immer mehr Regenwälder gerodet werden, Moore und anderweitige Naturgebiete umgenutzt werden und so nicht nur das Artensterben sondern auch die Erderwärmung vorantreiben. Vom Tierleid erst gar nicht mal zu sprechen.

Die Lösung: Menschen lieben es zu diskutieren – bis es ums Essen geht. Da will sich nämlich keiner reinreden lassen. Die Wahrheit ist aber: Eine pflanzenbasierte Ernährung verringert die Umweltbelastung und den CO₂-Fußabdruck um über 50 %. Wer ein Jahr lang kein Fleisch isst, spart etwa 1.400 kg CO₂. Wie wir es drehen und wenden: Ein Dasein, in dem – wie heute – Fleisch eine Selbstverständlichkeit ist, ist nicht unsere Zukunft. Wir müssen zurück zum Fleisch als Luxusprodukt, dass man sich ab und zu mal gönnt. Der Umwelt zuliebe. Versuch doch als Einstieg, weniger Fleisch zu essen. Du wirst merken, dass das gar nicht so schwierig und unerwartet lecker ist. Auf Pinterest beispielsweise gibt es unglaublich viele leckere vegetarische Rezepte. Für mich ein echter Augenöffner war der Film “Cowspiracy”, eine spannende Dokumentation zum Thema Fleischindustrie, welche ganz ohne Schreckensbilder von Tieren auskommt.

Kurzurlaub in Südtirol - Almabtrieb

Nachhaltiger Reisen: Lokal, sozial- und naturverträglich

Auch vor Ort auf Reisen kannst Du bewusste Entscheidungen treffen und mit diesen die Entwicklungen vor Ort in die richtige Richtung lenken. Nutzt Du ein anonymes Hotelresort oder unterstützt Du mit Deiner Übernachtung ein kleines Eco-Lodge? Achte bei der Wahl Deiner Unterkunft auf Energiesparmaßnahmen, Ökosiegel und Bio- bzw. regionale oder auch vegetarische Küche. Ähnliches gilt für Tourenanbieter. Achte auf Zertifizierungen, den Schutz der Umwelt und den Einsatz für die lokale Bevölkerung und lies vorher Bewertungen durch. Hierbei ist Vorsicht geboten bei Volunteering im Waisenhaus oder anderen Einrichtungen. In manchen Ländern werden Kinder von ihren Eltern getrennt, da die Waisenhäuser als Geldmache dienen um westlichen Touristen Geld abzuknöpfen. Und nicht zu vergessen: Informiere Dich vorab über Sitten und Bräuche und versuche, Dich weitestgehend anzupassen.

Nachhaltiger (in die Ferne) reisen Gedankenanstöße & Tipps
Bei unserer Wanderung mit einem lokalen Wanderguide in Jordanien entdeckten wir nicht nur Mini-Schildkröten sondern lernten Arabisch und wurden von Hirten zum Tee eingeladen

Nachhaltiger Reisen: Tierleid nicht unterstützen

Der Tourismus ist nunmal Geldmache und viele Menschen springen auf Tiere an. Leider sind an vielen Orten auf dieser Wert Tiere nur Nutzgegenstände und werden auch so behandelt. Daher solltest Du jedes Angebot mit Tieren mit wachen Augen und klarem Verstand prüfen und Tierleid auf keinen Fall unterstützen. Hände weg von Stierkämpfen, Dolfinarien, Elefantenreiten und Fotosessions mit betäubten Wildtieren. All diese Attraktionen werden unter größtem Tierleid durchgeführt und müssen gestoppt werden. Auch Tierauffangstationen sind mit Vorsicht zu genießen. PETA gibt auf dieser Seite Tipps für einen tierfreundlichen Urlaub.

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Leider ein Beispiel für Tierleid: Die Kamel- und Maultiertreiber in Jordanien gingen extrem schlecht und gewalttätig mit ihren Tieren um.

Nachhaltiger Reisen: Die Zukunft der Fernreisen

Wenn denn schon in die Ferne reisen, dann so nachhaltig wie möglich. Ein positives Beispiel, wie sich Fernreisen nachhaltiger gestalten lassen gibt Fairaway Travel. Ich habe Dirk Radke, den General Manager von Fairaway Travel um ein Interview gebeten und er hat mir folgende Fragen beantwortet.

 

Warum Fairaway? Was unterscheidet Fairaway von anderen Reiseanbietern?

Für Reiseliebhaber ist es momentan sehr einfach, eine tolle Reise zu finden. Internetangebote, die mit tollen Bildern locken, verführen zu den schönsten Reisen. Auch eine persönliche Beratung bekommen Reisefans im Reisebüro an der Ecke. In den meisten Fällen beschränkt sich das Angebot dann aber doch auf bestimmte Hotels und Routen.

Wir verbinden Reisende mit lokalen Experten, die im Land selbst leben und für ihr Reiseland brennen. Sie wissen genau, welche Restaurants das beste Essen zaubern, welche Hotels nicht nur auf den Bildern nett aussehen und wie man die Kultur des Landes erlebt, ohne sich ständig als Tourist zu fühlen. Besonders wichtig ist für uns dabei, dass auch die lokale Bevölkerung im Reiseland profitiert. Mit unseren individuellen und maßgeschneiderten Reisen wirken wir dem Massentourismus entgegen. Jede Reise wird zu 100% an die Wünsche der Kunden angepasst und unsere lokalen Experten geben Tipps, die nur ein Local kennt. Unsere Reisen bedeuten weit mehr als nur Urlaub. Für unsere Kunden bedeutet das eine einzigartige, persönlich und authentische Erfahrung, die wirklich nirgendwo anders zu buchen ist. Für die lokale Bevölkerung bedeutet es ein zusätzliches Einkommen. Und für das Reiseziel bedeutet es Umwelt- und Artenschutz.

17 Webseiten, die Dich in Kontakt mit Einheimischen bringen
Echte, authentische Erlebnisse von und mit Einheimischen sind das Steckenpferd von Fairaway Travel
Fernreisen und Nachhaltigkeit: Lässt sich das miteinander vereinbaren? 

Natürlich wäre es am nachhaltigsten, wenn man mit dem Rad in den Urlaub fährt und dabei die lokale Umgebung erkundet. Doch Reisen begeistert, erweitern den Horizont und tragen zur internationalen Verständigung bei. Wer weiter weg möchte und auch nur ein paar Wochen pro Jahr zur Verfügung hat, muss fliegen. Solange Flugzeuge mit Kerosin betrieben werden, entstehen hierbei auch viele Treibhausgase, die bis zu 90% der Emissionen der gesamten Reise ausmachen. Verhindern lässt sich das leider derzeit kaum. Als Anbieter von Fernreisen sehen wir uns daher in der Verantwortung die CO2 Emissionen, die durch unsere Reisen entstehen – inklusive der nötigen Flüge – zu kompensieren. Und das ohne die Kosten auf den Kunden abzuwälzen.

 

Welche Maßnahmen trifft Fairaway um Reisen nachhaltig zu gestalten?

Nachhaltig zu reisen bedeutet nicht nur das Klima und die Umwelt zu schützen, sondern eben auch die lokale Bevölkerung und Ökonomie zu unterstützen. Wir reisen selbst leidenschaftlich gern. Wichtig ist, dass man sich der Auswirkungen auf die Umwelt und Menschen bewusst ist und versucht, sich auf der Reise selbst, aber auch im Alltag zu Hause verantwortungsvoller zu verhalten. Letztendlich birgt eine Reise auch die Chance, den eigenen Horizont zu erweitern, den kulturellen Austausch anzuregen wie auch Vorurteile und Missverständnisse abzubauen.

Wir von Fairaway kompensieren alle Emissionen, die während der Reise anfallenDarüber hinaus gilt es weitere negative Effekte so gering wie nur möglich zu halten oder am besten ganz zu verhindern. Im Zielland angekommen vermeiden wir Inlandsflüge und wählen Eco-Lodges oder Familienpensionen als Unterkünfte aus. Zudem wählen wir Aktivitäten aus, die nicht nur so nachhaltig wie möglich sind, sondern auch Einblicke in das Land gewähren, die kein Pauschalurlauber erleben würde. In vielen Fällen kommt das Geld, das man für seine Reise ausgibt, nicht bei der lokalen Bevölkerung an. Das möchten wir ändern. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern vor Ort zusammen, ohne Zwischenhändler. So fließt der Großteil des Erlöses direkt ins Land und schafft weitere Einkommensquellen. Wir achten darauf, dass Guides fair entlohnt werden und entsprechende Lizenzen besitzen.

Darüber hinaus setzen wir uns für die Reduzierung von Plastikmüll ein. Pro Buchung erhält jeder Kunde von uns auffüllbare Wasserflasche. Wir informieren unsere Reisende über diverse Auffüllstationen, wo sie während der Reise die Flasche auffüllen können. Zudem ist ein Jutebeutel im Gepäck für den Einkauf vor Ort sehr praktisch und nimmt kaum Platz weg! Unser Ziel ist es, bis 2020 komplett (Einweg-)plastikfreie Reisen anzubieten.

Besondere Unterkünfte in Jordanien - Ajloun
Eco-Lodges oder familiengeführte Pensionen bringen die Gäste von Fairaway näher heran an Land und Leute
Könnt Ihr ein Beispiel nennen, wie Ihr das in Realität und vor Ort umsetzt?

In Peru arbeiten wir eng mit der Gemeinde der Coporaque zusammen. Hier leben ein paar Familien im Colca Canyon und bieten Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste an. Reisende schlafen direkt bei den Familien in einem eigenen Zimmer und können tagsüber Spaziergänge unternehmen. Als 2017 ein Erdbeben das Dorf zerstörte, spendeten unsere Reisenden und wir, damit die Unterkünfte wieder aufgebaut werden konnten. 

In Indonesien unterstützen wir zudem das Projekt Refill My Bottle. Sie arbeiten an einer App, die sichtbar macht, welche Auffüllstationen es in Indonesien gibt. So können Reisende, aber auch die lokale Bevölkerung Wasserflaschen auffüllen, statt neue zu kaufen.

 

“Gemeinsam besser Reisen” ist Euer Slogan. Was versteht Ihr darunter?

Reisen bedeutet für uns nicht einfach nur in ein anderes Land zu fahren. Es ist ein Privileg und birgt zugleich eine gewisse Verantwortung. Stundenlang Schlange stehen, um in einen Tempel zu kommen und dann doch kein Gefühl für die Tradition und Kultur zu erfahren oder abgeschottet in einem Pauschalhotel sitzen und dann doch nur Pizza und Würstchen am Buffet zu sehen – genau das ist nicht unsere Vorstellung von einer belebenden Erfahrung im wohlverdienten Urlaub.

Wir verbinden Reisende mit lokalen Experten, die gemeinsam eine ganz besondere Route planen. Zusammen mit unseren Experten entwickeln wir Strategien und Initiativen, die den Menschen vor Ort ein besseres Leben ermöglichen, sowie die Schönheit des Landes für kommende Generationen wahrt. Unsere Reisen sollen so rundum für alle Beteiligten einen positiven Beitrag leisten.

 

Was ist Euer Wunsch für die Zukunft des Reisens?

Wir haben schon heute eine gute Vorstellung, wo die Probleme liegen: Globale Erwärmung, Artensterben, Massentourismus, Ungleichheit im Einkommen sowie Ignoranz & Unverständnis für fremde Sitten und Bräuche. Dementsprechend lassen sich relativ leicht Lösungen ableiten: 

  • Flugzeuge, Autos und sonstige Transportmittel nutzen erneuerbare Energien, Emissionen von Treibhausgasen werden auf ein Minimum reduziert und die globale Erwärmung eingedämmt.
  • In unseren Meeren schwimmt nicht mehr Plastik als Fische.
  • Anstatt sich nur an Reiseblogs und Touristenführern zu orientieren, lassen sich Reisende auch mal treiben, lassen ihr Smartphone einmal mehr stecken und erkunden Wege abseits der Highlights & Sehenswürdigkeiten.
  • Jeder Mensch hat Zugang zu Wasser und gesunder Nahrung, ganz zu schweigen von der Möglichkeit die Welt und dessen Diversität zu erkunden.

Im Grunde bedeutet das: Wir möchten gemeinsam besser reisen.

 

Noch ein paar Sätze zum Schluss

Ein sehr schöner Schlußsatz von Dirk Radke, wie ich finde. Und sollte nicht genau das unser Ziel sein? Gemeinsam besser zu reisen?

Dieser Artikel ist als Denkanstoß gedacht, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann und will niemandem vorschreiben, was er zu tun hat und sehe mich selbst auch nicht als ideales Vorbild. Was ich schon tun kann, ist zum Nachdenken anregen. Und Dich ein wenig auf meiner Reise zu etwas mehr Nachhaltigkeit mitnehmen. Vielleicht ist es mir ja bei Dir ein wenig gelungen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

 

Weitere tolle Artikel zum Thema:

 

Weiterführende Literatur zum Thema Nachhaltiger Reisen

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Offenlegung: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Fairaway. Ein Unternehmen, dass sich bewusst für eine bessere Zukunft einsetzt und hinter dem ich guten Gewissens stehen kann. Meine Meinung ist  – wie immer – meine eigene.

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9 Antworten zu “Nachhaltiger (in die Ferne) reisen: Gedankenanstöße & Tipps”

  1. […] • Nachhaltig in die Ferne reisen von Paradise found • Das schlechte Gewissen fliegt mit von Rapunzel will raus • 10 Tipps, die dir helfen, nachhaltiger zu reisen von Reisezeilen • Auch auf Planet Hibbel wird Nachhaltigkeit und bewussteres Reisen immer mal wieder thematisiert. […]

  2. Kai sagt:

    Was für ein toller und ausführlicher Artikel! Vielen Dank dafür! Ich versuche selbst gerade für die Arbeit ein paar Foto-Reisen zu planen ohne auf Flugzeug oder Fähre zurückgreifen zu müssen. Die Bahn macht es einem dabei allerdings nicht leicht. Eine Reise per Bahn von Norddeutschland z.B. ans Mittelmeer dauert ja nicht nur 5-12x so lange, sie kostet auch DEUTLICH mehr. Und für eine Rundreise innerhalb Deutschlands gibt es leider nicht so etwas wie das Interrail-Ticket. Echt schade! Trotzdem Danke für all deine Tipps!

    • Kerstin sagt:

      Hallo Kai,
      freut mich sehr, dass Dir mein Artikel gefällt!
      Wie ich im Schlußsatz betont habe, geht es auch nicht darum, gar nicht mehr zu reisen, sondern besser und überlegter zu reisen. Innerhalb von Deutschland finde ich den Sparpreisfinder der Deutschen Bahn total super. Oder hast Du schonmal an Interrail gedacht?
      Finde ich auf jeden Fall super, dass Du Dich schon aktiv mit dem Gedanken, wie Du nachhaltiger reisen kannst auseinander setzt. Genau das ist der Anfang! Weiter so!
      Viele Grüße,
      Kerstin

  3. Steffi sagt:

    Liebe Kerstin,
    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit auf Reisen. Sehr spannend! Auch ich habe mir für dieses Jahr das Ziel gesetzt sowohl im Alltag als auch auf Reisen nachhaltiger zu leben. Bin gespannt wo der Weg hinführt. Dein Bericht schafft einen guten Überblick und bietet schonmal tolle Möglichkeiten und Alternativen.

    Liebe Grüße
    Steffi

    • Kerstin sagt:

      Liebe Steffi,
      vielen Dank, das freut mich sehr! Wie schön, dass auch Du Dir dieses Thema zu Herzen nehmen willst und bereits aktiv nach Möglichkeiten suchst, dies in die Realität umzusetzen! Weiter so! Wünsch Dir viel Erfolg dabei und ein tolles Jahr 2019!
      Liebe Grüße,
      Kerstin

  4. […] die sich auf das Thema „Nachhaltiges Reisen“ spezialisiert haben. Ein interessantes Interview hierzu hat Kerstin von Paradise found auf ihrem Blog geführt. Es gibt sicher auch Anbieter, die […]

  5. […] spielt seit Ende 2018 verstärkt eine Rolle für mich. Im Januar habe ich einen Blogartikel mit Gedankenanstößen und Tipps zum nachhaltigeren Reisen veröffentlicht und war fest entschlossen, 2019 nachhaltiger zu reisen. Nachhaltiger heißt: […]

  6. Barbara sagt:

    Liebe Kerstin,
    vielen Dank für diesen spannenden und ausführlichen Artikel!
    Ich gebe dir vollkommen Recht. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir alle ein wenig nachhaltiger unterwegs sein können. Und wenn jeder einen kleinen Schritt macht, ist es in Summe mit Sicherheit besser, als wenn z. B. eine Personen komplett nachhaltig lebt.
    LG Barbara

    • Kerstin sagt:

      Liebe Barbara,
      dankeschön für Deinen netten Kommentar. Da bin ich ganz Deiner Meinung, wenn jeder ein wenig bewusster und nachhaltiger lebt, dann kommen wir schon ein ganzes Stück weiter.
      Liebe Grüße,
      Kerstin

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