Ein Besuch Trinidads fühlt sich an wie eine Reise zurück in die Zeit der Zuckerbarone. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. In unmittelbarer Nähe von Trinidad, im Valle de los Ingenios verarbeiteten einst über 50 Zuckermühlen das frisch geerntete Zuckerrohr zu feinstem Zucker. Kubas weißes Gold. Mehr als ein Drittel wurde hier produziert und verschaffte Trinidad Reichtum, welcher durch die Zerstörung der Plantagen im Zuge der Unabhängigkeitskriege ein jähes Ende fand. Was bleibt sind Relikte aus vergangener Zeit in Form von prächtigen Villen, antiken Möbeln, prunkvollen Kronleuchtern und italienische Fresken. Das und die einmalige Lage zwischen Bergen und Meer mag wohl maßgeblich zur Ernennung Trinidads zum UNESCO Weltkulturerbe im Jahre 1988 beigetragen haben.
Was ich an Trinidad besonders mag? Hier spielt sich das Leben auf der Straße ab. Es wird gelebt, gespielt, eingekauft und verkauft, sich gezofft und zusammen gelacht. Und das Tag und Nacht. Auch wenn mich der Brotverkäufer am frühen Morgen mit seinen melodischen Rufen oder die Dominospieler vor unserem Fenster mitten in der Nacht manchmal in den Wahnsinn getrieben hat, es gehört doch irgendwie zu Trinidad dazu. Bunt, quirlig und liebenswert.
Inhalt
Trinidad Highlights: Durch die idyllischen Sträßchen schlendern
Mein Tipp: Zu allererst einfach ziellos durch die Straßen schlendern, so bekommst Du den besten Eindruck von Trinidad und tauchst direkt in das Leben ein. Kopfsteinpflaster, Häuserfassaden in allen Farben des Regenbogens, Pferdekutschen, Fahrräder und ab und zu mal einen Blick auf ein im Kolonialstil eingerichtetes Wohnzimmer. Wer wie wir Glück hat kann zudem für ein kleines Trinkgeld einen Blick in eine der Schulen werfen. Wer Angst hat sich zu verirren: Über kurz oder lang endet jeder Weg am von prächtigen Fassaden gesäumten Plaza Mayor, dem Hauptplatz. Wer für zielloses durch die Gegend irren gar nichts übrig hat, dem kann ich den Walk im Lonely Planet Reiseführer empfehlen.
Trinidad Highlights: Mit dem Fahrrad vorbei an La Boca an den Strand
Wer trotz karibischen Temperaturen Lust auf etwas Bewegung hat sollte sich auf jeden Fall ein Fahrrad mieten und Richtung La Boca fahren. Von dort aus führt die Straße südlich direkt entlang der Küste und kleinen Buchten zum Playa Ancon, Trindads „Hausstrand“. Wir haben nicht bis dorthin gewartet und sind in einer der kleinen Buchten davor geblieben. Kann ich empfehlen!
Extra Tipp: Bei der Wahl des Fahrrads lohnt es sich wählerisch zu sein. Es gibt gute Fahrräder, nur nicht überall. Wir hatten absolute Schrotträder, die die Strecke von 36 km zu einer echten Qual machten.
Wer keine Lust hat Fahrrad zu fahren: Es gibt auch einen Bus bzw. Taxis zum Strand.
Trinidad Highlights: Cayo Blanco
Mein schönster Strand auf Kuba? Eindeutig auf Cayo Blanco! Lediglich eine Katamaranladung voll Menschen wird täglich zu dieser Insel gesegelt, was bedeutet, dass man sich dieses Inselparadies mit weißem Strand, sich sanft im Wind wiegenden Palmen und türkisblauem Wasser nur mit Wenigen teilen muss. Um die Insel herum kann man toll schnorcheln, entweder direkt vom Katamaran aus (bei wenig Wellengang) oder vom Strand aus. Besonderes Highlight: Die wilden Leguane, die pünktlich zur Essenszeit auftauchen sowie hunderte Einsiedlerkrebse. Uneingeschränkte Empfehlung!
Gebucht vor Ort bei Cubatur für 50 CUC pro Person inklusive All-Inclusive Essen (Meeresfrüchte-Paella) und Trinken (Cocktails und Softgetränke), Segeln, Schnorcheln und Aufenthalt auf der Insel. Exklusive ist ein Taxi zum Anleger des Katamarans in der Marina.
Trinidad Highlights: Parque Nacional Topes di Collantes
Vom Ablauf her leider ein hochtouristischer Ausflug – Truck hinter Truck, erzwungene Stopps bei einem „Museum“ und einem Café (beides schlechte Verkaufstricks). Allerdings würde ich den Ausflug trotzdem empfehlen, da die Wanderung durch den Regenwald zu den Wasserfällen wirklich schön und in einem Wasserfall zu schwimmen (ist dort möglich) einfach toll ist. Alleine dafür lohnt sich der Ausflug bereits!
Gebucht vor Ort bei Cubatur für 30 CUC pro Person inklusive Hin- und Rückfahrt im russischen Truck, Museum- und Caféstopp, geführte Wanderung zum Salto di Caburni (plus Möglichkeit zum Schwimmen), Mittagessen plus 1 Getränk)
Gut essen in Trinidad
Casa Paladar Sol y Son
Hast Du schon einmal in einem Museum gespeist? So zumindest fühlt es sich an, im Casa Paladar Sol y Son zu Abend zu essen. Dieser befindet sich in einem der ältesten Häuser Trinidads direkt am Plaza Mayor und ist mit Antiquitäten aus dem 19. Jahrhundert bestückt. So kann es sein, dass Du im Schlafzimmer neben dem Bett speist. Das Essen ist sehr lecker und das Preis-Leistungsverhältnis gut. Auch wenn Du dort nichts isst, solltest Du defnitiv einen Blick hineinwerfen.
Adresse: Simón Bolivar No 283 zwischen José Martí und Frank País
Paladar Estella
Das Gefühl eines authentischen und exklusiven Erlebnisses vermittelt das Privat-Restaurant Paladar Estella. Hier wird nämlich nur so lange eingelassen bis alle Tische unter dem Avocadobaum im schönen Innenhof besetzt sind. Und das geht meistens richtig schnell. Das Essen aus der kleinen Speisekarte ist nämlich vorzüglich! Eine der besten Mahlzeiten, die ich in Kuba gegessen habe! Besonders empfehlenswert: das Lamm! Wir haben 14 CUC pro Person bezahlt für Essen und Trinken und waren pappsatt.
Adresse: Simon Bolivar 557, Trinidad. Öffnungszeiten Montag bis Freitag ab 18:30 Uhr. Pünktlich kommen lohnt sich! Wenn die Tür verschlossen ist einfach klingeln.
La Ceiba
Hier ist der Name Programm. Tritt man nämlich durch den unscheinbaren Eingang des Restaurants La Ceiba und durchquert einen Gang findet man sich plötzlich einer gigangisch großen Ceiba gegenüber, die ihr Blätterdach über den kompletten Innenhof ausbreitet. Tolle Atmosphäre und schon alleine der Überraschungseffekt ist einen Besuch wert. Allerdings ist das Restaurant leider hoffnungslos überlaufen (d.h. lange Wartezeiten beim Essen) und ohne Reservierung landet man wie wir etwas unterhalb der eigentlichen Sitzflächen direkt neben der Küche.
Adresse: Pablo Pichs Giron 263, Trinidad. Tel: 53 041992408
Abends unterwegs in Trinidad
Sonnenuntergang beim Sendemasten
Der wohl schönste Ort für einen Sonnenuntergang in Trinidad erfordet ein wenig körperliche Ertüchtigung. Dieser befindet sich nämlich nirgendwo anders als beim Sendemasten, weit überhalb der Stadt. Man folge einfach der Calle Simón Bolivar zwischen der Iglesia Parroquial und dem Museo Romántico zur ehemaligen Nuestra Señora de la Candelaria Kirche. Von dort aus ist es ein ca. 30-minütiger Fußmarsch bergauf bis zum Sendemasten. Die Wärter sind den Besuch von Touristen gewöhnt. Wer Glück hat, darf in den Hintergarten und über eine wackelig aussehende, selbst zusammengezimmerte Leiter auf eine inoffizielle Aussichtsplattform, von der aus man einen wunderbaren Ausblick über das Valle de los Ingenios hat. Als Dankeschön wird ein kleines Trinkgeld erwartet.
La Canchánchara
Wie die Oldtimer zu Kuba gehören, so gehört Canchánchara zu Trinidad. Dieser regionale Cocktail aus kubanischem Honig, Rum, Limettensaft und Eis ist der erste Cocktail Kubas und wurde kreiert um den Strapazen des 10-jährigen Krieges (1868-1878) stand zu halten. Wohl DER Ort um das charakteristische Getränk im Tontöpfchen zu trinken ist La Canchánchara. Egal zu welcher Tageszeit, einen Canchánchara bekommt man hier immer, abends oft begleitet durch Live-Musik. Vorsicht: Vor dem Trinken gut umrühren, der Honig muss sich erst auflösen. Kosten: 3 CUC pro Drink.
Adresse: 90 Calle Real del Jigüe, Trinidad
1 CUC-Bars auf dem Weg zur Höhlendisko
Cocktails für 1 CUC? Die gibt es! Und zwar bei den Pop-Up Bars in der Calle Simón Bolivar, auf dem Weg zur Höhlendisko. Jeden Abend ab 22 Uhr entstehen hier an Fensterläden oder selbst gezimmerten Theken kleine Bars, an denen von Mojito über Pina Colada bis zu Canchanchara alles gemixt wird. Echt einmalig! Und dazu hilft man noch den Einheimischen. 1 CUC ist für diese nämlich viel Geld.
Casa de la Musica
Direkt neben dem Plaza Mayor befindet sich Trinidads wohl bekannteste Location zum Salsa-Tanzen. Das Casa de la Musica. Ab ca. 21 Uhr treten Live-Musiker auf und es dürfen die Hüften geschwungen werden (wobei das wohl keiner so gut beherrscht wie die Kubaner). Es herrscht ein bunter Mix aus Einheimischen und Touristen und ist dabei ganz egal wie gut oder schlecht man tanzt. Spass zu haben ist hier die Hauptsache. Erfrischend! Wer nicht tanzen will, sondern lieber zuschaut findet auf den Treppenstufen oder an vereinzelten Tischen um die Tanzfläche herum Platz. Eintritt: 5 CUC.
Höhlendisko Las Cuevas
Schon einmal eine Disko in einer Höhle gesehen? Na dann wird es höchste Zeit! Auf dem Weg zum Sendemasten kommt man unweigerlich an der Discohöhle Ayala – Las Cuevas vorbei. Hier tummelt sich ab ca. 23 Uhr Jung und Alt bis in die frühen Morgenstunden um zu den Klängen von aktuellen Hits und Salsa die Hüften zu schwingen. Alleine die Location ist sehenswert! Eintritt: 5 CUC.
Tipps für Trinidad
- Lage: Trinidad liegt zentral, zwischen Bergen und Meer an der Südküste Kubas.
- Hinkommen: Nach Trinidad kommt man entweder mit den öffentlichen Viazul-Bussen, mit dem Sammeltaxi Taxi Collectivo (meine Empfehlung!) oder mit dem Mietwagen. Von Havanna aus muss man ca. 5-6 Stunden Fahrtzeit einrechnen.
- Flughäfen: In Havanna und in Varadero liegen internationale Flughäfen.
- Übernachten: Meine Empfehlung ist in Privatunterkünften, sogenannten Casa Particulares unterzukommen. Familiär und nah am Leben kubanischen Leben dran.
- Mitbringen: Kleine Seifen und Shampoos. Immer wieder wurden wir in Trinidad auf der Straße mit den Worten: “Woher kommt Ihr?” angesprochen um als nächstes die Frage nach Seife oder Shampoos zu äußern. Decke Dich vor Deiner Reise mit kleinen Shampoos und Seifen ein, die Kubaner werden sich freuen! Kinder freuen sich über kleine Haribo-Tütchen o.ä.
- Essen: In Trinidad haben wir in oben genannten Restaurants durchweg lecker gegessen. Gut essen ist in Kuba so eine Sache. Die „normale“ Mahlzeit besteht aus Reis, Bohnen, Fleisch, Fisch oder Hummer und ein wenig Gemüse. Soße ist meist Fehlanzeige. Nach einer Weile ist dies meist sehr eintönig und Vegetarier sehen eher schlecht aus. Vor allem in den beiden erstgenannten Restaurants hob sich das Essen positiv vom bis daher gegessenen ab.
Kuba-Reise selber organisieren oder organisieren lassen?
In einem Land wie Kuba, das sich so sehr von zuhause unterscheidet, will man nicht unvorbereitet losziehen. So geht jeder meiner Reisen eine langwierige Vorbereitungszeit mit Recherche und Buchungen voraus. Wer nicht so viel Zeit hat, sich aber trotzdem darauf verlassen möchte, dass er eine unvergessliche Zeit hat, bei der er Land und Leute wirklich kennenlernt, dem kann ich Fairaway empfehlen.
Getreu ihrem Motto “Individuell. Authentisch. Fair.” kann man über diesen deutschen Reiseveranstalter seine Reise individuell, den eigenen Wünschen entsprechend und mit der Hilfe von lokalen Reiseexperten zusammenstellen. Besonderer Fokus von Fairaway sind Orte abseits der Touristenpfade und authentische Begegnungen mit Menschen vor Ort. Zudem setzt sich Fairaway für faire Arbeitsbedingungen und Entlohnungen vor Ort ein und kompensiert alle CO2-Emissionen. Meine Empfehlung!
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Na, habe ich Deine Neugier nach Trinidad wecken können? Oder warst Du schon dort und ich habe eines der Highlights vergessen? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen!
3 Antworten zu “Trinidad Highlights: Das darfst Du auf Deiner Kuba-Reise nicht verpassen!”
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