10Der Weg ist das Ziel. Nirgendwo ist diese Aussage treffender als bei einer Lofoten Reise. Denn auf der Inselgruppe aus ungefähr 80 Inseln erwartet einen an wirklich jeder Ecke ein Highlight. Kristallklares, türkisgrünes Wasser gepaart mit weißen Stränden, steil in den Himmel aufragende Berge und natürlich die typisch skandinavischen Holzhäuschen sorgen dafür, dass man gefühlt alle 5 Minuten anhält. 

Wann ist die beste Reisezeit für eine Lofoten Reise?

Die beste Reisezeit für de Lofoten hängt ganz davon ab, was Du erleben möchtest. Generell sind die Lofoten jedoch ganzjährig ein attraktives Reiseziel. Eine Gutwetter-Garantie gibt es jedoch zu keiner Jahreszeit.

 

• Frühling (März bis Mai): Die Zwischensaison mit geringerem Besucheraufkommen. Das Wetter punktet mit etwas wärmeren Temperaturen als im Winter und längeren Tagen. Im März stehen die Chancen auf Nordlicht-Sichtungen noch gut und der Mai ist der beste Monat zur Zugvögel-Beobachtung. Viele Betriebe haben in den Monaten April und Mai geschlossen, zudem solltest Du mit der Schneeschmelze und teilweise schwierigen Passierbarkeit mancher Straßen rechnen. 
• Sommer (Juni bis August): Der Sommer ist mit seinen beinahe 24 Stunden Tageslicht, der Mitternachtssonne (26. Mai – 17. Juli) und den milden Temperaturen die beliebteste Reisezeit auf den Lofoten. Für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Angeln und Kajakfahren ist der Sommer die beste Reisezeit.
• Winter (Dezember bis Februar): Wenn Du die Lofoten mit einer dicken Puderzuckerschicht überzogen und zudem Nordlichter erleben möchtest, solltest Du in den Wintermonaten kommen. Dabei ist es relativ dunkel: Vom 9. Dezember bis zum 4. Januar schafft es die Sonne auf den Lofoten nicht mehr über den Horizont – die Zeit der Polarnächte mit ganz besonderen Lichtstimmungen. Das Wetter kann kalt und rauh sein, aber davon solltest Du Dich nicht abhalten lassen. Zu dieser Zeit kannst Du auf den Lofoten Skifahren und Winteraktivitäten erleben. Gut zu wissen: Viele Betriebe sind den Dezember über geschlossen. 
• Herbst (September bis November): Der frühe Herbst ist mit seinem geringeren Besucheraufkommen, den kühleren Temperaturen und der bunten Laubfärbung ab Mitte September ist meiner Meinung nach eine äußerst attraktive Reisezeit auf den Lofoten. Das ist auch die Zeit, in der wir vor Ort waren. Die Monate September und Oktober eignen sich neben Wandern vor allem auch noch zum Angeln. Ab Ende August/ Anfang September kann man an klaren Nächten bereits wieder Nordlichter beobachten. Ab Mitte/ Ende Oktober überwiegt die Dunkelheit, nass-kaltes Wetter und es kommt regelmäßig zu schweren Stürmen. Zudem sind viele touristische Betriebe geschlossen. 

Anreise: Wie komme ich auf die Lofoten?

Die Lofoten befinden sich im hohen Norden Norwegens und sind auf dem Luft-, Wasser- und Landweg erreichbar. Wir selbst haben die Kombination Flug nach Bodø (bzw. ich unfreiwillig nach Narvik) und Mietwagen gewählt. 

 

Mit dem Flugzeug auf die Lofoten

•  Leknes (LKN) ist der nächstgelegene Flughafen zu den Lofoten. Er befindet sich auf der Insel Vestvågøy befindet. Du kannst Leknes von größeren Städten wie Oslo, Bergen, Trondheim, Kopenhagen oder Stockholm aus anfliegen.
• Tromsø (TOS) befindet sich circa 6h 15 Autominuten von Svolvær auf den Lofoten. Ab Frankfurt am Main werden Direktflüge nach Tromsø angeboten. Von anderen Städten aus ist Tromsø mit Zwischenstopp erreichbar. Tromsø bietet sich als Ausgangspunkt für eine längere Reise an, wenn Du beispielsweise auch Senja in Deine Lofoten Reise integrieren willst.
• Harstad/ Narvik (EVE) befindet sich circa 3h 15 Autominuten von Svolvær auf den Lofoten entfernt. Flüge (mit Zwischenstopp) von Deutschland nach Narvik werden unter anderem von SAS, Norwegian Air Shuttle und Widerøe angeboten.
• Bodø (BOO) Der große Vorteil der Hafenstadt Bodø ist seine direkte Fährverbindung (3,5 h) nach Moskenes auf den Lofoten. Wir selbst haben von Bodø Gebrauch gemacht. Von Deutschland aus ist Bodø nur mit Zwischenstopp erreichbar.

 

Mit der Fähre auf die Lofoten

Die Hurtigruten-Fähre verkehrt von Bergen im Süden Norwegens nach Kirkenes im Norden und hält unterwegs an mehreren Häfen, darunter Svolvær und Stamsund auf den Lofoten. Du kannst auch eine Fähre von Bodø nach Moskenes nehmen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Lofoten 

Von Hamburg aus gibt es täglich Zugverbindungen über Kopenhagen nach Stockholm. Zudem fährt der Nachzug Berlin Night Express von Berlin nach Malmö, von dort aus kannst Du weiterfahren nach Stockholm. Von Stockholm aus gibt es einen direkten Nachtzug nach Narvik. Von dort aus fährt ein Bus nach Svolvær und die restlichen Lofotenorte. 

 

Mit dem Mietwagen auf die Lofoten

An allen Flughäfen und in den meisten größeren Städten kannst Du einen Mietwagen für Deine Lofoten Reise mieten. Wie so oft machten wir auch in diesem Urlaub Gebrauch von der Mietwagen-Buchungsplattform von Billiger Mietwagen und mieteten unser Auto ab Bodø. 

Die schönsten Unterkünfte auf den Lofoten

Wer auf den Lofoten Urlaub macht, sollte zumindest einmal in einer sogenannten Rorbu (Mehrzahl: Rorbuer) übernachten, einer traditionellen (meist roten) Fischerhütte auf Stelzen am Wasser. Generell findet man auf den Lofoten vermehrt Apartments und nur vereinzelt Hotelzimmer. Meine Unterkunftsempfehlung auf den Lofoten findest Du im Folgenden:

Die Lage unserer ersten Unterkunft auf den Lofoten, den Lofoten Apartments in Kabelvåg, hätte nicht schöner sein können – direkt an einem ruhigen, kleinen Fjord, mit Blick aufs Wasser und eine hoch aufragende Felswand. Und dazu noch herbstlich gefärbt. Was will man mehr?!. Unser sehr geräumiges Apartment war zwar nicht in einem Rorbu, aber dafür in einer ehemaligen Fischverarbeitungsfabrik, an deren Stelle heute drei Apartments getreten. Eine Sauna mit Fjordblick sowie Kajaks können für einen Aufpreis hinzugebucht werden. 

 

Unsere zweite Unterkunft auf den Lofoten war tatsächlich in einem Rorbu, in den Buodden Rorbuer – Fisherman Cabins in Sørvågen. Und somit auch direkt am Wasser. Ich mochte den gemütlichen Charme des Außen typisch rot gestrichen und Innen hauptsächlich in weiß gehaltenen Häuschen sowie den tollen Berg- und Wasserblick. Zudem war die Lage ideal, zwischen Å und Reine sowie nahe der Fähre in Moskenes. 

Noch ein (nicht getesteter) aber trotzdem erwähnenswerter Extra-Tipp: Im “instagrammable” gelben Haus in Sakrisøy kann man übernachten. Buchen kannst Du es unter dem Namen “Olstind in Sakrisøy“ zu buchen. Bonus: Das superleckere Fischrestaurant Anita’s Sjømat liegt direkt daneben.

Nicht mehr auf den Lofoten, aber am Start- und Endpunkt unserer Reise in Bodø habe ich ebenfalls eine Hotelempfehlung in Bodø für Dich: Das Thon Hotel Nordlys. Wer bis zum Zeitpunkt des Eincheckens noch keine Nordlichter gesehen hat, kommt hier auf jeden Fall noch in den Genuss: Hinterm Bett gibt es nämlich eine Nordlicht-Wand. Das Hotel besticht nicht nur durch seine schönen Zimmer mit Hafenblick, sondern auch durch das überwältigende Frühstück und das im Hotel befindliche Restaurant Egon, in dem wir zum All-you-can-eat Pizza-Abend einkehrten. Sehr empfehlenswert! 

 

Beste Fotospots Lofoten

Bei der Planung unseres Lofoten Roadtrips in 1 Woche war ich sehr dankbar über den großartigen Blogbeitrag zu den schönsten Fotospots von Anke und Thorsten von Moose around the world, welcher nicht nur die allerschönsten Foto-Locations auf den Lofoten aufzeigt, sondern diese auch noch mit genauen Locations und wunderschönen Fotos hinterlegt. Große Empfehlung! 

Meine liebsten Fotospots auf den Lofoten waren:

• Postkartenkulisse von Hamnøy: Von der Brücke in Hamnøy aus, Koordinaten: 67.94534, 13.1314
• Die rote Hütte am Rambergstrand, Koordinaten: 68.09808, 13.2435
• Fischerdörfchen Nusfjord: Oberhalb des Hafens und von den Felsen oberhalb des PKW-Parkplatz aus
• Das gelbe Haus in Sakrisøy, Koordinaten: 67.941862, 13.112165 Tipp: Man kann es als “Olstind in Sakrisøy” auf Booking.com mieten
• Gelbe Fischerhütten: In Sakrisøy
• Reine: Vom Wanderparkplatz zum Reinebringen aus, Koordinaten: 67.92845, 13.08444, zudem ist der Ort Reine sehr fotogen

Zudem haben wir auf unseren Wanderungen zum Kvalvika Strand, zum Offersøykammen und zum Yttersandheia ganz wunderbare Aussichten genossen.

Schönste Wanderungen auf den Lofoten

Die Lofoten mit ihren spektakulären Landschaften, die jeder Fototapete Konkurrenz machen, sind ein echtes Wanderparadies. Leider hatten wir nicht mehr Zeit, ansonsten hätte ich gerne jede einzelne der 12 traumhaften Wanderungen auf den Lofoten, die Conny und Sirko vom Nordlandblog beschrieben haben, gemacht. Ich selbst habe lediglich folgende Wanderungen unternommen:

• Wanderung zum Kvalvika Strand: Wunderschöne Bucht, eine echte Must Do Wanderung.
• Wanderung zum Offersoykammen: Mein absoluter Favorit mit 360 Grad Blick.
• Yttersandheia Wanderung: Leichte Wanderung mit super Weitblick.
• Wanderung auf den Heia: Mussten wir aufgrund schlechten Wetterverhältnissen leider auf halber Strecke abbrechen, aber versprach tolle Weitblicke.

 

Welche Aktivitäten gibt es auf den Lofoten?

Die typischsten Aktivitäten auf den Lofoten sind definitiv Wandern und

Sommertouren auf den Lofoten

• Karibik-Feeling beim Kajakfahren auf der Insel Skrova 
• Bootsausflug zum Trollfjord mit Seeadlersafari ab Svolvær
• Walbeobachtungssafari ab Svolvær
• Traditioneller Angelausflug mit einem Fischkutter
• Segeltour zur Mitternachtssonne ab Svolvær

Wintertouren auf den Lofoten

• Schneeschuhtour in Svolvær
• Winter-Kajak Abenteuer in Svolvær
• Nordlichter-Tour mit einem Fotografen in Svolvær

 

 

Lofoten Reise Route für 1 Woche

Alle Hotels, Cafés, sehenswerte Orte und Ausgangspunkte für Wanderungen, die ich unternommen habe, findest Du auf untenstehender Karte.

TAG 01 | Anreise per Flugzeug nach Bodø, Mietwagenübernahme und Fahrt nach Ulvsvåg. 

TAG 02 | Fahrt von Ulvsvåg nach Kabelvåg.

TAG 03 | Henningsvaer und Wanderung auf den Heia.

TAG 04 | Wikingermuseum und Wanderung zum Offersøykammen.

TAG 05 | Å und Kvalvika Beach Wanderung.

TAG 06 | Rotes Haus, Nusfjord und Yttersandheia Wanderung.

TAG 07 | Reine, Sakrisøy und Fähre von Moskenes nach Bodø.

TAG 08 | Rückflug

 

Tag 1 Lofoten Reise | Anreise

Der erste Tag meiner Lofoten-Reise verlief ganz anders als geplant. Aber auch das gehört zum Reisen. Statt wie geplant morgens von Amsterdam über Oslo nach Bodø zu fliegen, verpasste ich aufgrund des Flughafen-Chaos in Amsterdam meinen Flug und verbrachte den ganzen Tag im völlig überfüllten Terminal, um spätabends Richtung Oslo zu fliegen.

Der ursprüngliche Plan war eigentlich, nach der Ankunft in Bodø den Mietwagen entgegenzunehmen und ein ganzes Stück auf dem Landweg Richtung Lofoten zurückzulegen. Was meine Reisebegleitung zum Glück tat und in einem kleinen rot-weiß gestrichenen Cabin am Wasser die Nacht verbrachte. 

 

• Mietwagen: Über Billiger Mietwagen
• (Eigentliche) Etappe: Bodø – Sørkil
• Gefahrene Strecke: 197 km
• Unterkunft: Base Camp Hamarøy in Sørkil

 

Tag 2 | Roadtrip-Feeling vom Feinsten

Auch der zweite Tag unseres Lofoten Roadtrips verlief aufgrund der missglückten Anreise etwas anders als geplant. Da mein Flug frühmorgens von Oslo nach Narvik ging, musste meine Reisebegleitung leider einen 2-stündigen Umweg in Kauf nehmen, um mich aufzusammeln. 

Von dem Moment an, als wir gemeinsam im Auto saßen, konnte die Reise endlich wirklich losgehen. Und wir genossen jede Sekunde der Fahrt durch die herbstlich bunt gefärbte Landschaft. Das Wetter war uns wohlgesinnt und wir stoppten gefühlt an jeder Ecke. Aber genau das macht einen Lofoten Roadtrip meiner Meinung nach aus! 

Als wir die Lofoten Apartments, unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte erreichten, war unser Glück perfekt. Diese befindet sich nämlich im Gebäude eines ehemaligen Fischverarbeitungsbetriebs. Was die Lage direkt am Wasser in einem kleinen Fjord erklärt. Wir sind sprachlos. Als könnte es nicht schöner werden, werden wir am selben Abend sogar noch mit über den Himmel tanzenden Nordlichtern belohnt. Was für ein Empfang auf den Lofoten!

 

• Etappe: Sørkil – Svolvaer – Kabelvåg
• Fähre: Bognes – Lødingen (1h)
• (Eigentlich) gefahrene Strecke: 153 km
• Unterkunft: Lofoten Apartments in Kabelvåg

Tag 3 | Koseliges (norwegisch für gemütlich) Heningsvaer

Dass bei einem Lofoten Roadtrip nicht immer die Sonne scheint, bekamen wir am dritten Tag zu spüren. Es regnete. Und das den ganzen Tag. Davon ließen wir uns aber nicht unterkriegen und erkundeten in Regenkluft gehüllt das Fischerdorf Henningsvaer, welches sich über acht einzelne Inseln erstreckt, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Daher trägt es auch den Beinamen “Venedig des Nordens”. Berühmt ist Henningsvaer vor allem für seinen Fußballplatz, der aus der Vogel-/ Drohenperspektive bombastisch aussieht. 

Ein absolutes Must Do in Hennigsvaer ist das Café Klatrekafeen, in dem es so gemütlich war, dass wir dort den halben Tag versackten. Mit dem – unserer Meinung nach – besten Blick auf Hennigsvaer. Anschließend versuchten wir uns noch an der Wanderung auf den Heia, die wir aber aufgrund der wirklich nass-rutschigen Verhältnisse nach dreiviertel des Weges abbrechen. Sicherheit geht vor. Auf dem Heimweg stoppten wir noch beim sogar bei schlechtem Wetter sehenswerten Rørvikstranda. 

 

• Etappe: Kabelvåg – Henningsvaer – Kabelvåg
• Gefahrene Strecke: 31 km
• Wanderung: auf den Heia (1,4 km, 200 Höhenmeter)
• Café: Klatrekafeen in Henningsvaer
• Unterkunft: Lofoten Apartments in Kabelvåg

Tag 4 – Bei den Wikingern und hoch hinaus

An Tag 4 unserer Reise war uns das Wetter wieder wohlgesinnt und so machten wir bei schönstem Wetter – unterbrochen von den obligatorischen Fotostopps – auf den Weg zum Wikingermuseum Borg. Dabei handelt es sich um eine Kombi aus Indoor-Museum mit Audio Guide und Freilichtmuseum mit Live-Akteuren, die Ihr Handwerk erklären und äußerst mitreißend über die Wikingerzeit erzählen. Vor Ort wurde das größte Langhaus (83 m) aus der Wikingerzeit gefunden, welches auf dem Gelände nachgebaut wurde. Sehr beeindruckend und definitiv empfehlenswert! 

Anschließend ging es auf einen Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen zum gemütlichen Huset Kafé in Leknes bevor ich mich pünktlich zur goldenen Stunde an den Aufstieg auf den Offersøykammen machte. Im Nachhinein für mich die allerschönste Wanderung auf den Lofoten, welche die Strapazen des Aufstiegs mit einem unglaublichen 360 Grad Blick belohnt. Den Abend lassen wir bei Pasta und Radler in unserer nächsten Unterkunft, den gemütlichen Buodden Rorbuer in Sørvågen ausklingen. 

 

• Etappe: Kabelvåg – Bøstad – Leknes – Offersøykammen – Sørvågen
• (Eigentlich) gefahrene Strecke: 122 km
• Museum: Wikingermuseum in Borg
• Wanderung: auf den Offersøykammen
• Cafè: Huset Kafé in Leknes
• Unterkunft: Buodden Rorbuer – Fisherman Cabins in Sørvågen

Tag 5 – Das schöne Ende der (Lofoten-)Welt und Strandvibes

An Tag 5 machten wir am Vormittag das Örtchen mit dem wohl kürzesten Namen der Welt, Å, unsicher. Å ist das südlichste Dorf der Lofoten und war früher ein wichtiges Fischerdorf, dessen Geschichte und Kultur bis heute im Norwegian Fishing Village Museum fortlebt. Gegen ein Eintrittsgeld kann man die Fischerhütten besichtigen und die darin ausgestellte traditionelle (Handwerks)Kunst bewundern. Wir begnügen uns damit, die hübschen Holzhäuschen von außen zu betrachten, aber lassen es uns nicht nehmen, bei der Bakeriet på Å die berühmten, wie anno dazumal im Holzofen gebackenen Zimtschnecken zu testen. Fazit: Wirklich gut und ihre knapp 5 Euro (pro Stück) auf jeden Fall wert. 

Zur Mittagszeit brechen wir zu einer vielversprechenden Wanderung auf: Der zum Kvalvika Strand, welcher lediglich zu Fuß erreicht werden kann. Entgegen mancher Berichte ist diese gut machbar, allerdings erfordert der Abstieg zur Bucht auf den teilweise glatten Steinen Trittsicherheit. Entsprechendes Schuhwerk ist daher Pflicht. Der Kvalvika Strand wird aufgrund seiner Lage, eingeschlossen von hohen Bergen, seinem fast weißen Sand und dem türkisen Wasser als einder der schönsten Strände Norwegens bezeichnet. Zudem ist er bei Surfern äußerst beliebt. So beliebt, dass zwei junge Norweger hier 2012 einen ganzen Winter in einer selbst gebauten Unterkunft, die an eine Hobbithöhle erinnert, verbracht haben. Die Hütte und die Toilette stehen noch heute und können besichtigt bzw. genutzt werden. Den Film über den Aufenthalt der Jungs in der Bucht heißt “Nordfor Sola” und ist auf Netflix zu finden. Neben der Hütte gibt es am Strand von Kvalvika noch eine sehr coole, selbstgebaute Schaukel mit Meerblick. Zudem dient der Strand auch als Ausgangspunkt auf den Berg Ryten, der unvergleichliche Weitblicke bietet. Diesen habe ich mir für einen nächsten Besuch vorgenommen. 

 

• Etappe: Sørvågen – Å – Kvalvika Strand – Sørvågen
• (Eigentlich) gefahrene Strecke: 72,5 km
• Wanderung: zur Kvalvika Bucht
• Food-Tipp: Zimtschnecken in der Bakeriet på Å
• Unterkunft: Buodden Rorbuer – Fisherman Cabins in Sørvågen

Tag 6 – Das älteste Fischerdorf und Wanderlust

An unserem letzten ganzen Tag haben wir uns das Örtchen Nusfjord vorgenommen, welches das älteste und am besten erhaltenste Fischerdorf Norwegens ist und zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Heutzutage ist das Dorf halb Hotel, halb Museum und hat daher sehr eingeschränkte Öffnungszeiten (12:00 – 15:00 Uhr). 

Unterwegs halten wir noch an zwei Fotospots. Der erste ist das bekannte “rote Haus”, welches im Grunde genommen eine recht herruntergekommene Hütte in famoser Lage am Ramberg Strand (Koordinaten: 68.09808, 13.2435) ist. Nichtsdestotrotz ein toller Fotospot.

Das nächste Mal stoppen wir auf der Straße nach Nusfjord, welche absolut fotogen auf eine Felswand zuläuft und von bunt gefärbten Bäumen gesäumt wird. 

Schließlich erreichen wir das ehemalige Fischerdörfchen Nusfjord und parken am PKW-Parkplatz über dem Dorf. Hier lohnt es sich, einen kleinen Abstecher auf die Steine oberhalb zu machen, von dort aus hat man einen tollen Blick aufs Dorf. Der Eintrittspreis zum Dorf schlägt mit 100 NOK zu Buche, dafür dürfen wir alle der Öffentlichkeit zugänglichen Gebäude besuchen. Das Dörfchen mit seinen gelben und roten Holzhäusern, eingebettet in eine majestätische Bergkulisse, ist wirklich äußerst fotogen, jedoch finde ich persönlich den Mix aus Hotel und Museum etwas merkwürdig. Die Bäckerei ist bei unserem Besuch bereits für die Saison geschlossen, aber ich verliebe mich in den ehemaligen Tante Emma Laden Landhandleriet Café mit seinen türkisgrünen Einbauschränken und anno dazumal Flair. Zu diesem gehört auch ein kleines Café mit Vintagemöbeln, in welchem wir superleckere Waffeln mit Marmelade und Sahne verspeisen (so lecker, dass wir sogar Nachschub bestellen). 

Anschließend fahren wir weiter nach Fredvang, Startpunkt unserer Wanderung zum Yttersandheia. Diese Wanderung ist von den Höhenmetern abgesehen sehr einfach zu gehen, aber bietet wirklich atemberaubende Weitblicke. Ganz große Empfehlung meinerseits! Den letzten Abend lassen wir noch einmal bei einer Pastamahlzeit in unserer Fischerhütte ausklingen und haben spät abends sogar Glück und sichten ein letztes Mal Nordlichter. Was für ein schönes Ende unserer Lofoten-Reise.

 

• Etappe: Sørvågen – Ramberg Strand – Nusfjord – Fredvang – Sørvågen
• (Eigentlich) gefahrene Strecke: 101 km
• Wanderung: zum Yttersandheia
• Café: Landhandleriet Café in Nusfjord
• Unterkunft: Buodden Rorbuer – Fisherman Cabins in Sørvågen

Tag 7 – Der beste Fisch(burger) und eine Fährfahrt

An unserem letzten halben Tag auf den Lofoten erkunden wir das charmante Reine, welches oft als schönstes Dorf Norwegens bezeichnet wird. Und ja, das historische Zentrum mit den vielen roten Holzhäusern ist in Kombination mit Wasser- und Bergkulisse wirklich äußerst fotogen. Aber dadurch, dass dieser Teil des Ortes nur noch aus Ferienhäusern besteht, gefühlt auch etwas leblos. Trotzdem ist es definitiv einen Besuch wert! Viele starten in Reine auch auf die bekannte Wanderung zum Reinebringen, die wir aufgrund der später gebuchten Fähre auf ein nächstes Mal verschieben. 

Weiter geht’s nach Sakrisøy, dem Durchfahrtsdorf mit den typisch gelben Häusern. Direkt neben dem durch Instagram bekannt gewordenen “gelben Haus” in Sakrisøy befindet sich das wohl bekannteste Fischrestaurant der Lofoten: Anita’s Sjømat. Hier kann man sich durch Spezialitäten wie Wal oder Stockfisch probieren, Delikatessen und Souvenirs kaufen oder den “Signature Dish” des Hauses essen: Fischburger. Der “Winnie The Pooh” Burger enthält neben einem Fischpatty auch Shrimps und geräucherten Lachs. Obwohl ich normalerweise vegetarisch unterwegs bin, mache ich in diesem Fall eine Fischausnahme. Und ich muss gestehen, es lohnt sich! Sogar für die wirklich deftigen Preise. Ein nettes Schmankerl ist zudem die Aussicht aufs Wasser, die Berge und das gelbe Haus. 

Mit vollen Bäuchen fahren wir zum Fähranleger in Moskenes, wo wir uns in die Warteschlange einreihen und gut 3,5 h Fährfahrt später wohlbehalten in Bodø ankommen. Wir checken in unser modernes und schön am Hafen gelegenes Thon Hotel Nordlys ein und lassen unseren letzten Abend bei leckerer All-you-can-eat Pizza im Egon ausklingen. Das Hotel ist übrigens nicht nur aufgrund seiner tollen Nordlicht-Zimmer sondern auch wegen des überragenden Frühstücks, welches ich mir vor meinem Rückflug noch gönne, mega empfehlenswert. 

 

• Etappe: Sørvågen – Reine – Sakrisoy – Moskenes – Bodø
• Fähre: Moskenes nach Bodø (3,5 h)
• Gefahrene Strecke: 116 km
• Food Tipp Sakrisøy: Anita’s Sjømat in Sakrisøy
• Food Tipp Bodo: Egon (im Erdgeschoss des Thon Hotel Nordlys)
• Unterkunft: Das Thon Hotel Nordlys in Bodø

Wie viel kostet eine Reise auf die Lofoten?

Eine Reise auf die Lofoten ist nicht günstig, schließlich befindet sich die Inselgruppe in einem der teuersten Länder Europas, Norwegen. Dennoch kannst Du Deine Reise etwas günstiger gestalten, indem Du:

• Deinen Mietwagen beim Mietwagen-Vergleichsportal von Billiger Mietwagen buchst.
• Bei der Buchung der Unterkünfte die Preise vergleichst oder beispielsweise vom Genius-Rabatt bei Booking.com machst.
• Unterkünfte mit Kochmöglichkeit buchst. So sparst Du Dir teuere Restaurantbesuche.
• Viel draußen unternimmst und beispielsweise wanderst. Vorteil: gratis.
• Auf Alkohol großteils verzichtest. Dieser ist nämlich besonders teuer.
• Kleine Snacks wie Studentenfutter, Müsliriegel etc. mitbringst.

 

Na, konnte ich Dich zu einer Lofoten Reise inspirieren? Oder hast Du noch Fragen? Erzähl es mir in den Kommentaren! 

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