Wo englisches Grün karibisches Blau küsst, genau dort liegt die Bay of Islands in Neuseeland.
Neuseeland – wie oft ein Foto oder ein Geschichte aus diesem wundervollen Land ein ungläubiges Staunen kombiniert mit einem „WOW“ bei mir hervorgelockt hatte vermag ich nicht mehr zu zählen. Und doch schaffte es Aotearoa (Land der großen weißen Wolke) so der Maori-Name Neuseelands, mich zu überraschen.
Aber von Anfang an: Am 2. November 2013 war es endlich soweit. Beladen mit unseren Backpacks begaben wir uns bei schönstem November-Schmuddelwetter zum Amsterdamer Flughafen, unser Startpunkt der langen Reise nach Neuseeland. Nicht ohne einen 3-stündigen Zwischenstopp zum Beine vertreten im tropisch-feuchten Singapur. Anzukommen fühlte sich unwirklich an. Fast 24 Stunden waren wir unterwegs gewesen um jetzt den Morgen in Auckland zu begrüßen. Und das in Flipflops und kurzer Hose.
Eine Zollkontrolle, 2 Busfahrten und jede Menge Papierkram später konnte es endgültig losgehen. Und das mit unserem eigenen Camper! Darf ich vorstellen? „GPS“, quietschorange und schon etwas in die Jahre gekommen – unser Zuhause für die nächsten 3 Wochen. GPS verfügt nicht nur über ein ausklappbares Bett, nein, sämtliches Küchenutensil plus Gaskocher befindet sich in den Fächern unterhalb unserer Matratze.
Als erstes Etappenziel hatten wir nach längerem Überlegen die Bay of Islands nördlich von Auckland, unserem Landeflughafen auserkoren. Warum? Nur wenige Stunden von Auckland entfernt befindet sich dieses Naturparadies bestehend aus 144 Inseln und einer Fülle an Flora und Fauna. Darüber hinaus liegt hier die Geburtsstätte des neuseeländischen Staates, einer der historisch wichtigsten Orte. Wer also Natur, Wildlife und Maori-Kultur verbinden möchte ist hier richtig. Wir hatten das kleine Städtchen Paihia als Ausgangspunkt für Erkundungen der Bay of Islands auserkoren.
Segeln in der Bay of Islands
Let’s just sail away… dachten wir uns an unserem ersten Tag in Neuseeland. Ein Katamaran, eine Handvoll Leute und die Aussicht die Inseln der Bay of Islands besser kennenzulernen und eventuell sogar mit wilden Delfinen zu schwimmen. Klingt vielversprechend, oder? Das einzige was nicht so verheißungsvoll aussah war das Wetter, dicke Regenwolken verdunkelten den Himmel. Bei diesem Wetter muss man sich doch nicht mit Sonnencreme eincremen, dachten wir, die Sonnencreme sowieso vergessen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. Aber dazu später.
Nachdem die Segel gehisst waren glitten wir in gemütlichem Tempo durch das Meer, das in der plötzlich auftauchenden Sonne in sämtlichen Blau- und Türkistönen glitzerte, vorbei an kleinen oder größeren aus dem Wasser ragenden Inseln, eine grüner als die andere. Nicht zum ersten Mal musste ich denken, dass die Farben in Neuseeland überall ein paar Nuancen intensiver scheinen als anderswo. Delfine ließen sich erstmal nicht blicken. Dafür legten wir vor einer der Inseln an. Es galt den höchsten Punkt der Insel zu besteigen. Der Aufstieg durch die Schafweide, deren Bewohner immer wieder blökend vor uns weghoppelten lohnte sich: von oben hatten wir einen sagenhaften 360 Grad Blick.
Die sanften, intensiv grünen Hügel der umliegenden Inseln ließen sofort den Vergleich mit England aufkommen wohingegen das Wasser karibische Züge annahm. Nachdem wir gefühlte 1000 Panoramafotos geschossen hatten klommen wir wieder den Hügel hinab und erfreuten uns am nächsten Programmpunkt: Barbecue auf dem Katamaran. Die Möwen hatten darauf genauso viel Lust wie wir und wir mussten unser Teller immer wieder vor ihren gierigen Schnäbeln in Sicherheit bringen. Schließlich segelten wir weiter, umrundeten noch die ein oder andere Insel, faulenzten im Netz des Katamarans und prüften immer wieder die Wasseroberfläche. Doch das Glück war uns nicht hold: Delfine ließen sich heute nicht blicken. Aber nicht so schlimm, nächstes Mal dann wieder!
Ein Blick in den Spiegel zeigte uns allerdings etwas anderes: Den schlimmsten Sonnenbrand unseres Lebens (ja, so richtig mit schälen und allem drum und dran) auf Gesicht, Armen und der Oberseite unserer Füße. Das Ozonloch machte sich eben doch bemerkbar. Merke: NIEMALS Sonnencreme vergessen in Neuseeland, besonders nicht auf einem Segelboot.
Tipps:
- Unseren Katamaran-Segeltrip buchst Du bei Carino. Hier bekommst Du einen 6-stündigen Segeltrip inklusive Delfinschwimmen/ -beobachtung (falls diese auftauchen) und Stop bei einer Insel (Baden, Schnorcheln oder Wandern) für 119 NZD, das Barbecue kostet nochmal 6 NZD extra.
- Wir waren im neuseeländischen Frühling im November unterwegs, das Wasser war damals noch recht frisch. Im Sommer kann man an den wunderschönen Stränden der Bay of Islands auch super baden.
- Allen Campern kann ich den Waitangi Holiday Park in Waitangi (unweit von Paihia) empfehlen. Direkt am Wasser, ruhig gelegen, sauber.
Na, hat Dir der Segelausflug in der Bay of Islands gefallen? Hier geht es entlang zum Besuch bei den Maori!
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7 Antworten zu “Segeln in der Bay of Islands in Neuseeland: von Trauminseln & Sonnenbrand”
So ein schöner Artikel! Hach, Neuseeland, Traum meiner schlaflosen Nächte :) Irgendwann muss ich da auch mal hin!
Hey Anuschka! Danke für die lieben Worte! Neuseeland ist echt wunderbar, solltest Du definitiv eines Tages besuchen! Aber träumen ist bis dahin auch eine schöne Alternative! LG, Kerstin
[…] Segeln in der Bay of Islands in Neuseeland: von Trauminseln & Sonnenbrand – Januar 16, 2016 […]
Ich fühle mich gerade zurückgebeamt! Was für wunderschöne Bilder von der Bay of Islands. Leider war es ziemlich regnerisch als ich damals da war, die Sonne hat nur kurz hervorgeblitzt. Aber nach Neuseeland muss ich unbedingt nochmal zurück, am Liebsten auch in einem Camper.
Vielen Dank für den Erinnerungs-Flashback :-)
Liebe Grüße,
Marion
Hallo Marion,
sehr gerne! Immerhin wurde Dir das Wetter in Sonnenbrandform nicht zum Verhängnis! Aber bei Sonnenschein ist natürlich alles ein wenig schöner! Drück Dir die Daumen, dass Du es bald wieder zurück nach Neuseeland schaffst, echt ein tolles Land!
Liebe Grüße,
Kerstin
Was für tolle Fotos und ein wirklich schöner Bericht! Ich war vor 10 Jahren als Schülerin ein halbes Jahr in Neuseeland und die Bay of Islands sehen auf deinen Bildern genau so aus, wie ich sie in Erinnerung habe. Die Kombination aus diesen sanften Hügeln und dem klaren Meer ist wirklich der Hammer.
Die Erfahrung mit der Sonnencreme machen glaube ich die meisten dort zunächst einmal. Ich weiß auf jeden Fall noch sehr gut, dass damals jeder einzelne der europäischen Austauschschüler in den ersten Tagen mit einem üblen Sonnenbrand in die Schule kam.
LG Wibke
Dank Dir für Deinen lieben Kommentar! Haha, da bin ich ja beruhigt, dass dieser Anfängerfehler nicht nur uns passiert ist! Kam mir eine Woche lang ziemlich idiotisch vor (vor allem als sich mein Gesicht dann zu schälen anfing ;) )…
Liebe Grüße,
Wibke